
Die Gesundheitsbehörde ib-Salut ergreift Maßnahmen, um Vorkommnisse wie den jüngsten Unfall in einem Rettungswagen auf Ibiza zu verhindern. Laut SAE (Sindicato de Técnicos de Enfermería, der Gewerkschaft der Pflegetechniker) wurden dabei zwei Personen verletzt: ein Patient und ein Rettungssanitäter. „Es werden derzeit alle Tragen systematisch überprüft, um sicherzustellen, dass sich ein solcher Vorfall nicht wiederholt“, erklärte Ib-Salut auf Anfrage der Zeitung Diario de Ibiza.
Nach Angaben des SAE ereignete sich der Unfall, als eine Rettungswagenbesatzung mit einem schwerkranken Patienten unterwegs war. Plötzlich zerbrach das Geländer der Trage und der Patient fiel herunter. Ein Sanitäter versuchte, den Sturz zu verhindern, geriet jedoch mit seinem Bein zwischen die Stangen der Trage und erlitt dadurch Verletzungen.
Der SAE kritisierte in seinem Bericht zudem die mangelnde Wartung und die Vernachlässigung der Rettungswagen auf Ibiza durch das öffentliche Unternehmen Gsaib (Gestión Sanitaria y Asistencial de las Illes Balears), das der Balearen-Regierung untersteht. Ib-Salut betonte jedoch, dass bereits Schritte zur Verbesserung unternommen wurden: „Der Gesundheitsdienst hat einen Leasingvertrag für 246 Fahrzeuge auf den Balearen ausgeschrieben, mit einem geschätzten Wert von 46.293.414 Euro und einer Laufzeit von fünf Jahren. Dieser Vertrag beinhaltet sowohl Wartung als auch Versicherungen.“
Insgesamt umfasst der Leasingvertrag 84 Rettungswagen für den Notfalltransport, 117 für den planmäßigen Transport, sowie weitere Spezialfahrzeuge, darunter eine pädiatrische Ambulanz und ein Fahrzeug mit ECMO-Ausstattung für Ibiza. Als Neuerung soll es zudem erstmals ein ECMO-Gerät für Kinder auf der Insel geben.
Die durchschnittliche Nutzungsdauer der Flotte liegt laut Ib-Salut derzeit bei mehr als sieben Jahren im Bereich des Notfalltransports und bei mehr als acht Jahren für den nicht dringlichen Transport. Dies habe dazu geführt, dass viele Fahrzeuge häufig außer Betrieb waren, um repariert oder gewartet zu werden. „Mit dem neuen Vertrag verbessert sich das Verhältnis von Fahrzeugen zu Rettungsressourcen erheblich“, erklärte der Gesundheitsdienst. Bislang gab es lediglich eine Ersatzambulanz pro 13 Fahrzeuge, künftig soll es zwei Fahrzeuge sein.
Zudem wird der Rettungsdienst auf Ibiza mit komplett neuen elektrischen Tragen ausgestattet. Dies sei ein Novum in Spanien und werde die Sicherheit der Patienten erhöhen sowie die Arbeitsbelastung des Personals reduzieren.
Trotz dieser Maßnahmen kritisiert der SAE, dass Ibiza mit rund 20 Rettungswagen nicht ausreichend versorgt sei. Zudem seien oft mehrere Fahrzeuge defekt, sodass sich die Verfügbarkeit weiter reduziere. Selbst wenn alle Wagen funktionstüchtig wären, würde die Anzahl laut Gewerkschaft nicht ausreichen, um die Bedürfnisse der Insel abzudecken. Ein weiteres Problem sei das Fehlen eines speziellen Logistikfahrzeugs, das benötigt werde, um Material und Ausrüstung bereitzustellen und sicherzustellen, dass die Rettungswagen sich ausschließlich auf den Transport und die Versorgung von Patienten konzentrieren können.