Die Meldung zeigte offenbar Wirkung: Nur einen Tag, nachdem die Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera die Besetzung des Wohnhauses Ses Feixes in Marina Botafoch (Eivissa) bekanntgemacht hatte, verließ die Familie das Gebäude. Allerdings, so die Zeitung, habe der Eigentümer des Apartments im fünften Stock mit Geld nachhelfen müssen. Welche Summe im Spiel war, um die Besetzer zum Auszug zu bewegen, wurde nicht bekannt. Zur Erinnerung: Auch die Hausgemeinschaft hatte vor Kurzem die Möglichkeit Geld gegen Aufgeben ins Spiel gebracht, die geforderte Summe in Höhe von 15.000 Euro erschien dieser seinerzeit aber zu hoch.
So richtig durchatmen können die Anwohner nach eigenen Angaben aber noch nicht. Im dritten Stock der Wohnanlage Ses Feixes wohnten gegenwärtig Angehörige der Besetzerfamilie. Diese hätten vor geraumer Zeit die Wohnung jedoch legal angemietet und wären bis zum heutigen Zeitpunkt nicht unangenehm aufgefallen. Noch vor Verlassen der besetzten Wohnung, so die Zeitung unter Berufung auf Angaben der Hausgemeinschaft, habe die Familie zu Erkennen gegeben, dass sie bereits eine neue Wohngegend im Visier habe: Roca Llisa. „Sie sagten, dass sie dort als Nächstes zuschlagen werden.“
Neben dem Geld des Wohnungseigentümers veranlasste offenbar auch ein Sicherheitsteam, das die Hausgemeinschaft zur Hilfe gerufen hatte, die Besetzer zum Abzug. Den Hausbewohnern zufolge hätte dieses „einschüchternd“ auf die Gitano-Großfamilie eingewirkt. Der aus dem Sa Penya-Viertel in Eivissa stammende Clan hatte der Zeitung zufolge vor rund zwei Wochen die Wohnungstür im fünften Stock aufgebrochen und sich darin eingenistet. Gegenüber der herbeigerufenen Polizei hätten die Wohnungsbesetzer einen gefälschten Mietvertrag vorgelegt. Der Eigentümer erstattete zwar Anzeige, einigte sich jetzt offenbar außergerichtlich mit den Besetzern.
