Die Insolvenz des drittgrößten Reiseveranstalters in Europa, FTI Touristik GmbH, wird sich auch auf Ibiza bemerkbar machen. Nach Informationen der Tageszeitung Diario de Ibiza brachte das Unternehmen über ihren Partner Sidetours im vergangenen Jahr schätzungsweise 15.000 Pauschalurlauber auf die Insel. Zwar werde das Aus von FTI in der Branche nicht als annähernd gravierend wahrgenommen wie die Pleite von Thomas Cook im Jahr 2019. Im Gegensatz zu damals, so die Sidetours-Geschäftsführerin auf Ibiza, Eva Florit, käme die Insolvenz vor Beginn der Hauptsaison und nicht danach. Damit würden die Hoteliers nur in geringem Maße auf Schulden sitzen bleiben. Allerdings hätten „Tausende von Urlaubern“ bereits für Ibiza und eine der Nachbarinseln gebucht, und was mit diesen Reservierungen nun geschehen soll, „ist vielfach noch unklar“.
Für die Mehrheit der Urlauber werde nach Auffassung von Florit der obligatorische Versicherungsschutz greifen. Die Zahl der aus Deutschland mit FTI anreisenden Urlaubern auf Ibiza in den vergangenen Jahren wieder rückläufig gewesen. „Vor einigen Jahren kamen mit FTI noch 20.000 Gäste“, so Florit gegenüber dem Lokalblatt. Vertragshotels hätte FTI aber inzwischen auf der ganzen Insel gehabt, nicht mehr vornehmlich im Norden der Insel, wie das noch vor Jahren der Fall gewesen sei. Weiter sagte Florit, dass von ihrer Seite nun alles unternommen werde, jene Urlauber, die sich bereits auf Ibiza befinden, wieder in ihre Heimatländer zurückführen zu können.
Urlauber, die ihre über FTI gebuchte Reise noch nicht angetreten haben, werden einstimmigen Medienberichten zufolge auf gepackten Koffern sitzen bleiben. „Noch nicht begonnene Reisen würden voraussichtlich ab Dienstag, 4. Juni, nicht mehr oder nur teilweise durchgeführt werden“, schrieb an diesem Dienstag die Wirtschaftswoche. Im Fall gestrandeter Urlauber soll der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) garantieren, dass die Menschen wieder nach Hause geflogen würden, so das Branchenblatt. Derzeit seien etwa 65.000 Urlauber mit FTI im Ausland unterwegs.