
Am Mittwoch haben die Behörden auf Ibiza die illegale Campingsiedlung Can Rova vor den Toren der Inselhauptstadt Eivissa von der Bereitschaftspolizei räumen lassen. Dabei musste die Polizei nach Angaben der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera teilweise gewaltsam vorgehen. Die Räumung erfolgte im Rahmen eines Gerichtsbeschlusses.
Insgesamt seien sechs Personen wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte festgenommen worden, so das Blatt weiter. Die Räumung begann zunächst friedlich, zahlreiche Bewohner der behelfsmäßigen Behausungen verließen freiwillig und geordnet das Grundstück im Industriegebiet Can Bufí. Als sich die letzten verbliebenen Bewohner weigerten, dem Beispiel der Mehrheit der Siedler zu folgen, eskalierte die Situation.
Der Zeitung zufolge weigerte sich die Gruppe Verbliebener ihre Camper und Zelte zu verlassen. In einer Spontanaktion hätten sie sich zu einer Sitzblockade zusammengefunden. Die Polizei habe schließlich Gewalt eingesetzt, um die letzten Bewohner vom Grundstück zu entfernen. Dies habe zu chaotischen Szenen geführt, in dessen Verlauf die Verbliebenen ihre Wut über die Behandlung durch die Sicherheitskräfte zum Ausdruck gebracht hätten, so die Zeitung weiter.
Die Räumung am Mittwoch markierte das Ende einer Siedlung, die während ihres zweijährigen Bestehens zeitweise bis zu 650 Personen als Zuhause diente. Das 26.000 Quadratmeter große Grundstück war von einem der sechs Eigentümer ohne Einverständnis der anderen illegal vermietet worden. Zwei der Miteigentümer zogen schließlich vor Gericht und erwirkten einen richterlichen Räumungsbeschluss. Der Zeitung zufolge erzielte der Vermieter monatlich bis zu 90.000 Euro an Mieteinnahmen.