Vom Zellentrakt in die Kunstszene: Halim Flowers, Künstler, Autor und Symbol für Transformation, zeigt ab Freitag erstmals seine Werke auf Ibiza. Die Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera porträtiert den US-Amerikaner, der als Teenager zu lebenslanger Haft verurteilt wurde und 22 Jahre im Gefängnis verbrachte. Heute ist Flowers ein gefragter Künstler, dessen Arbeiten mit Basquiat verglichen werden.
Die Ausstellung „Iconografía del Amor“ wird im Hotel Paradiso zu sehen sein – vom 9. Mai bis zum 11. Juni 2025, mit Vernissage am Freitag um 18 Uhr. Flowers versteht seine Kunst als radikalen Akt von Liebe, Achtsamkeit und Urteilsfreiheit. Er selbst beschreibt sein Schaffen als „Improvisación Óptica“ – eine Form visueller Poesie.
Flowers erklärt im Gespräch, dass er Ibiza bereits aus seiner Zeit im Gefängnis kannte: durch Musik von JAY Z, Magazine und Reisereportagen. „Als ich 22 Jahre in Haft war, wusste ich: Eines Tages werde ich Ibiza besuchen.“ Jetzt zeigt er hier seine Werke.
Die Ausstellung sei ein Ausdruck von „Liebe statt Urteil“. In einer Welt, in der Amerika für Zölle und Kontrolle stehe, wolle er bedingungslose Liebe und Präsenz im Jetzt vermitteln. Er wolle mit seiner Kunst zeigen: „Liebe ist die wahre Währung.“
Sein künstlerischer Weg begann erst nach seiner Freilassung 2019, ohne jede Vorerfahrung in Malerei. Während der Pandemie begann er zu malen, um seine Philosophie und Dichtung in Farben zu übersetzen. Heute sagt er: „Farben haben eine spirituelle Kraft.“
Seine Botschaft an Menschen, die glauben, dass sich alle Türen geschlossen haben: „Vielleicht sind es keine Türen, sondern Fenster, Kamine oder offene Dächer. Du musst nur anders sehen.“ Fehler gebe es in seiner Kunst nicht, nur Neugier, Spielfreude und Freiheit von Angst.
Wenn er seine Ausstellung in einem Wort beschreiben müsste, wäre es: Liebe. Denn sie ist für ihn das einzige, was zählt.
Der Künstler und einige seiner Werke. Fotos aus: Periódico de Ibiza y Formentera