
Die Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera berichtet, dass die balearische Regierung die sofortige Schließung einer illegal betriebenen Mülldeponie im Gebiet Es Cap de Barbaria auf Formentera angeordnet hat. Laut der Publikation Europa Press sei das Ziel, negative Auswirkungen auf Menschen und Umwelt zu verhindern.
2018 beauftragte der Consell de Formentera eine Studie zur Ermittlung von Volumen und Zusammensetzung der Abfälle, die damals bereits über 100.000 Kubikmeter betrugen. 2024 entdeckte die balearische Regierung den heutigen Abfallberg bei einem Besuch zur Genehmigung der 2011 errichteten Umladestation.
Ein technischer Bericht des Bereichs Abfallwirtschaft, dokumentierte schwerwiegende Verstöße gegen die Abfallbewirtschaftung. Auf dieser Grundlage wird die Regierung der Balearen ein Verfahren gegen den Inselrat von Formentera einleiten. Jede der festgestellten Verstöße kann mit Geldbußen von bis zu 300.000 Euro geahndet werden.
Der zuständige Minister Alejandro Sáenz de San Pedro erklärte auf Formentera, dass es sich um einen Hügel aus Bau- und Abbruchabfällen mit einem Volumen von über 240.000 Kubikmetern und einer Höhe von 40 Metern handle, der sogar auf Google Earth sichtbar sei. „Es hat eine unkontrollierte Anhäufung stattgefunden, die die Umwelt schädigt und eine Gefahr für die Arbeitskräfte vor Ort darstellt. Diese Situation war dem vorherigen Regierungsapparat bekannt und wurde geduldet. Es handelt sich um die größte illegale Mülldeponie der Balearen, die in ungeordneten Anlagen untergebracht ist und in den letzten Jahren um 33 Prozent gewachsen ist“, so der Conseller.
Der Generaldirektor für Kreislaufwirtschaft, Energiewende und Klimawandel, Diego Viu, kündigte an, dass alle betroffenen Verwaltungen gemeinsam an kurz-, mittel- und langfristigen Lösungen arbeiten werden. Es handle sich um eine akute Notlage, für die man Ressourcen bereitstelle, um „schnell, aber korrekt im Verwaltungsverfahren“ zu handeln.
Bereits 2006 wurde die ursprüngliche Mülldeponie von Es Cap de Barbaria geschlossen, um sie an die Vorschriften anzupassen. Die Sanierungsarbeiten endeten 2011, im selben Jahr wurde eine Umladestation fertiggestellt. Bereits kurz darauf begann die unkontrollierte Ansammlung von Bauschutt.