
Die Balearen haben seit dem zurückliegenden Freitag einen neuen Landesminister für Wohnen, Raumordnung und Mobilität. In seiner Antrittsrede, so die Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera, kündigte José Luis Mateo an, die Politik seiner Vorgängerin Marta Vidal fortzusetzen. Vidal hatte zuvor ihre Amt aus „persönlichen Gründen“ zurückgelegt.
Mateo ließ am Freitag keinen Zweifel daran, welche Punkte auf seiner Prioritätenliste ganz oben stehen. Er wolle die hohe Zahl an Hausbesetzungen mit neuen, wenn auch nicht näher erläuterten Maßnahmen, entschieden bekämpfen, schrieb das Blatt. Dazu sollen die Kontakte mit den Kommunen intensiviert werden.
Auch zeigte sich Mateo dessen bewusst, dass der Zugang zu einem Dach über dem Kopf, sei es zur Miete oder zum Kauf, den Menschen zunehmend Kopfzerbrechen bereite. Er zeigte sich optimistisch, dass die von Vidal angestrebten 7.000 zusätzlichen Wohnungen in der laufenden Legislaturperiode erreicht werden könnten.
Die von seiner Vorgängerin angekündigten, aber noch nicht gänzlich umgesetzen Projekte Alquiler Seguro und Construir para Alquilar will Mateo nach eigenen Worten ebenso weiterführen. Im Rahmen von Alquiler Seguro soll die Landesregierung für Mieter bürgen und Vermietern so die Sicherheit bieten, regelmäßig ihren Mietzins auf dem Konto zu haben.
Bei Constuir para Alquilar hingegen soll der Hauptakteur die Privatwirtschaft sein. Nach Meinung von Regierungschefin Marga Prohens (Volkspartei PP) lässt sich die Wohnungsmisere nur in Zusammenarbeit mit privaten Bauträgern lösen. Die öffentliche Hand, das sagte auch Ibizas Inselratspräsident Vicent Marí in dieser Woche, würde „Jahrzehnte brauchen“, um neue Wohnungen in genügender Anzahl auf den Markt zu werfen.