Die Gemeinde Santa Eulària auf Ibiza geht mit harten Sanktionen gegen illegale Ferienvermietungen vor. Wie die Stadtverwaltung am Samstag mitteilte, seien sechs Bußgeldverfahren mit einem Gesamtwert von über einer Million Euro gegen Eigentümer eingeleitet worden, die ihre Immobilien unrechtmäßig als Ferienunterkünfte vermietet haben.
Die Maßnahmen sind nach Darstellung der Tageszeitung Diario de Ibiza Teil des Plans „Santa Eulària crea futur“ (Santa Eulària schafft Zukunft), im Rahmen dessen ein technischer und juristischer Dienst zur Bekämpfung irregulärer Ferienvermietung eingerichtet wurde. Die Strafen werden auf Grundlage baurechtlicher Bestimmungen verhängt, da die betroffenen Eigentümer keine Genehmigung für die Umnutzung ihrer Wohnimmobilien zu touristischen Zwecken eingeholt hatten.
Bislang seien wurden vier Bußgeldbescheide zugestellt worden, ließ die Gemeinde wissen. Betroffen seien zwei Wohnungen im Ortsteil Siesta sowie je eine Immobilie in den Ortsteilen Jesús und Puig d’en Valls. Die Bußgelder bewegten sich zwischen 25 und 50 Prozent des Immobilienwertes und reichten von rund 114.000 bis 350.000 Euro. Zwei weitere Verfahren, eines davon im ländlichen Bereich von Sant Carles, stünden kurz vor dem Abschluss.
Die Gemeinde legte auch ihre Vorgehensweise offen. Demnach deckten „zahlreiche Überprüfungen“ der örtlichen Polizei auf, dass diverse Vermieter von Ferienwohnungen ohne entsprechende Genehmigung aktiv waren. Dabei, so die Gemeinde in ihrer Mitteilung an die Medien, seien auch Fälle aufgedeckt worden, in denen Unternehmen Wohnungen für ihre Mitarbeiter angemietet hatten. Der Anfangsverdacht einer illegalen Ferienvermietung habe sich in diesen Fällen nicht bestätigt. Auch seien diverse Anzeigen auf ein „schlechtes Nachbarschaftsverhältnis“ zurückzuführen.
Um künftig effizienter gegen Verstöße vorgehen zu können, plant die Gemeinde eine Änderung der Bauvorschriften. Dadurch soll die Definition einer touristischen Nutzung präzisiert werden, um Sanktionsverfahren zu vereinfachen. Bisher seien zwei separate Überprüfungen erforderlich, um eine illegale touristische Nutzung nachzuweisen, so die Gemeinde. In Zukunft soll dies mit nur noch einer Inspektion möglich sein.
Die Gemeinde ruft überdies die Bevölkerung dazu auf, Verdachtsfälle über die „Línea Verde“, einen speziellen Meldekanal der Kommune, zu melden. Mit dem „entschlossenen Vorgehen“ will Santa Eulària dem Anstieg der Ferienvermietungen Einhalt gebieten und den regulären Wohnungsmarkt schützen.