
Nach Informationen der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera kritisiert der Verband Baleval, dem internationale Autovermieter angehören, die geplanten Fahrzeugobergrenzen für Mietwagen auf Ibiza. Diese sollen ab dem 1. Juni durch eine neue Verordnung der Inselregierung in Kraft treten.
Laut Baleval werde das festgelegte Kontingent von maximal 600 Fahrzeugen pro Unternehmen den Wettbewerb verzerren, bestimmte Anbieter benachteiligen und damit zu Preiserhöhungen, Personalabbau und einem eingeschränkten Serviceangebot führen. Insgesamt hatten 74 Unternehmen beantragt, mit knapp 28.000 Fahrzeugen auf Ibiza aktiv zu werden. Genehmigt wurden jedoch nur 16.000.
Besonders kritisch sehen die Unternehmen die kurzfristige Umsetzung der Regelung, weniger als zwei Wochen vor Saisonbeginn. Auch die fehlenden Alternativen im öffentlichen Nahverkehr sowie die mangelnde Transportplanung für Touristen und Einheimische werden als Problem angeführt. Man befürchtet, dass sich am Flughafen Ibiza ein Engpass ergibt, da die erwartete Zahl an Passagieren nicht mit dem reduzierten Angebot an Mietwagen bedient werden kann.
Der Verband warnt zudem, dass das neue System rechtlich angreifbar sei, da es gegen nationale und europäische Wettbewerbsregeln verstoße. Sollte die Regelung vor Gericht scheitern, müsse der Consell mit Entschädigungszahlungen rechnen.
Ein weiterer Kritikpunkt: Das Algorithmen-basierte Zuteilungssystem der Fahrzeuge biete Manipulationsspielraum. Unternehmen könnten absichtlich falsche Angaben machen, um anderen zu schaden. Baleval fordert hier strenge Kontrollen und Sanktionen.
„Der Mietwagen-Kunde hat in der Regel eine höhere Kaufkraft als der Durchschnittsbesucher und bewegt sich über die Insel, statt nur im Hotel zu bleiben. Das bedeutet: mehr Ausgaben in Restaurants, Hotels und Einzelhandel der Dörfer“, erklärt Baleval. Einschränkungen im Fahrzeugangebot könnten daher der gesamten Tourismuswirtschaft schaden.
Abschließend betont der Verband, man wolle weiterhin den Dialog suchen, sehe sich jedoch als Teil der nachhaltigen Mobilität: Man verfüge über eine der emissionsärmsten Flotten, setze auf Carsharing und bekenne sich zur Nachhaltigkeit im Tourismus.