
Olivenöl aus ibizenkischer Produktion wird demnächst voraussichtlich astronomische Preise erreichen. Der Grund: Die Ernte auf der Insel sei in diesem Jahr die schlechteste seit Menschengedenken, meldete am Samstag die Tageszeitung Diario de Ibiza, wobei sie ihre Behauptung auf Aussagen von Landwirten stützt. Die Mehrheit der Olivenbauern habe nicht einmal genug Früchte für den Verkauf ernten können.
Can Rich, der größte Produzent der Insel, habe lediglich 3.400 Liter Öl produzieren können – was einem ein Drittel der Vorjahresmenge entspreche, so de Lokalblatt. „Wir haben Methoden angewandt, um die Tauben zu verscheuchen, wurden aber trotzdem stark beeinträchtigt“, erklärte ein Sprecher des Unternehmens.
Noch stärker traf es den Pionier bei der Vermarktung von Ibiza-Öl,Joan Prats. Dieser habe in diesem Jahr gar keine Oliven geerntet, so die Zeitung. In seiner Ölmühle, die in gewöhnlichen Jahren die Ernte von etwa 300 Produzenten verarbeite, seien nur zwei Lieferungen eingegangen: eine mit 2.800 Kilogramm und eine weitere mit etwas mehr als 200 Kilogramm Oliven.
Als Hauptgründe für die Missernte werden ungünstige Wetterbedingungen genannt. Die hohen Temperaturen im April hätten die Olivenblüten vertrocknen lassen. Zudem habe eine Plage von Ringeltauben innerhalb einer Woche dem Großteil der verbliebenen Oliven den Todesstoß versetzt. „An den Stromleitungen konnte man Schwärme von bis zu 300 Ringeltauben sehen“, so der betroffene Produzent Miquel Guasch.
Von der Natur ist die Missernte möglicherweise eingeplant. Experten führen die Situation auf das Phänomen der Vecería zurück, bei dem sich ertragreiche und ertragsarme Jahre abwechseln. Letztlich dürfte aber die Kombination aus Dürre, natürlichem Ertragszyklus und der Taubenplage zu der „katastrophalen Saison“ für die Olivenbauern Ibizas geführt haben.