
Im Kampf gegen die auf den Balearen sich zuspitzende Wohnungsnot macht die Landesregierung jetzt offenbar Ernst: Nach Informationen der Tageszeitung Diario de Ibiza laden die Regierungschefin Marga Prohens und die zuständige Ministerin Marta Vidal (Wohnungsbau und Raumplanung) am kommenden Dienstag Bauträger und Immobilienfirmen zu einem Gespräch in den Regierungssitz Consult de Mar. Das Treffen soll dazu dienen, der betreffenden Branche den Maßnahmenkatalog vorzustellen, mit dem die Politik bereits mittelfristig mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen will.
– Kleinere Wohnungen: Derzeit müssen Bauherren nach ihrer Ansicht nach zumeist Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche hochziehen, die für viele Kaufinteressenten schlicht nicht finanzierbar sei. Die Landesregierung will das nun ändern und den Bau von deutlich kleineren Wohnungen gestatten.
– Vertikale Bauweise: Weil Bauland knapp und teuer ist, soll in ausgewiesenen Bereichen der Bau von deutlich höheren Wohnhäusern erlaubt werden. Die Idee dahinter ist einfach – je mehr Wohnungen auf ein Grundstück passen, desto günstiger wird der Wohnraum.
– Wohnen in Ladenlokalen: Freistehende Geschäftsräume sollen nach dem Willen der Landesregierung in Wohnraum umgewandelt werden. Allerdings zu späteren Quadratmeterpreisen, die von der Politik festgelegt werden und auch für untere Einkommensgruppen finanzierbar sind.
Die Baubranche sieht die Ansätze der Landesregierung durchweg positiv. Seit Jahren, so ein Sprecher der im balearischen Unternehmerverband CAEB vertretenen Firmen, fordere die Branche eine Flexibilisierung der geltenden Vorschriften.