Die spanische Regierung hat neue Schritte zur Bewältigung der akuten Wohnungskrise angekündigt. Nach Worten von Wohnungsbauministerin Isabel Rodríguez (Sozialdemokraten, PSOE) bewilligte der Ministerrat am Dienstag eine neue Runde des „Bono Alquiler Joven“, einer Mietbeihilfe für junge Menschen, mit einem Budget von 200 Millionen Euro. Darüber berichtete auf den Pityusen zunächst die Tageszeitung
Periódico de Ibiza y Formentera.
Zudem brachte Madrid einen Gesetzentwurf zur Schaffung eines digitalen Zentralregisters für Mietobjekte auf den Weg. Dieses Register soll nach Regierungsangaben vor allem Kurzzeitvermietungen und Ferienwohnungen erfassen. „Alle touristischen Unterkünfte, Ferienwohnungen oder -Zimmer, die nicht in diesem Register eingetragen sind, dürfen nicht vermarktet werden“, sagte Rodríguez.
Das geplante Register, das von den Grundbuchämtern verwaltet werden soll, ziele darauf ab, die Einhaltung regionaler und kommunaler Vorschriften zu gewährleisten. Es soll auch Verbote von Ferienvermietungen in Wohnungseigentümergemeinschaften berücksichtigen.
Rodríguez sagte weiter, das neue System werde „die Verfolgung von Betrug ermöglichen, diejenigen schützen, die tatsächlich eine Unterkunft auf Zeit benötigen, und illegalen touristischen Unterkünften Einhalt gebieten“. Zudem soll es an ein europäisches Register angebunden werden, das im Mai 2026 an den Start gehen soll.
Die erneuerte Mietbeihilfe für junge Menschen zwischen 18 und 35 Jahren sehe monatliche Zahlungen von 250 Euro über einen Zeitraum von zwei Jahren vor. Diese Maßnahme sei in der letzten Wohnungsbaukonferenz einstimmig von allen Autonomen Gemeinschaften (vergleichbar mit den Bundesländern in Deutschland, Anm. d. Red.) gebilligt worden.
Rodríguez zeigte sich optimistisch, dass das Zusammenspiel der Vorhaben das „Wohnungsproblem, vor dem Millionen Menschen in Spanien stehen“, lösen werde. Die Regierung strebe an, die neue Regulierung noch vor Jahresende zu verabschieden.