
Nach dem Absturz in der Wählergunst bei den zurückliegenden Parlaments- sowie Regional- und Kommunalwahlen hat die spanische Linkspartei Unidas Podemos Entlassungen angekündigt. Neun Landesvertretungen, darunter die auf den Balearen, sollen demnächst komplett geschlossen werden, meldete die Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera. Nach eigenen Angaben drohen der Partei durch den Verlust politischen Gewichts Einnahmeverluste zwischen 70 und 90 Prozent. Von den Sparmaßnahmen soll auch der Hauptsitz der Partei in Madrid betroffen sein. Zudem stehe der Partei eine „tiefgreifende Neuorganisation“ bevor. Ein ERE zur Abwicklung zahlreicher Angestellter sei bereits in die Wege geleitet worden. Die Partei sprach davon, insgesamt 45 Arbeitsplätze in den neun Landesvertretungen abzubauen, acht davon allein auf Ibiza und den Nachbarinseln.
Der Absturz bei den Regional- und Kommunalwahlen am 28. Mai war derart groß, dass sich die Unidas Podemos bei den Parlamentswahlen knapp vier Wochen später unter den Mantel der Linksformation Sumar flüchtete. Die Partei war 2014 im Zuge der Wirtschaftskrise gegründet worden. In den Anfangsjahren überflügelte sie an den Urnen zeitweise die etablierte Linkspartei Izquierda Unida. 2016 fusionierten beide Parteien.