
Die Politik unternimmt einen erneuten Anlauf: Landesregierung und Inselrat wollen mit einem Sofortmaßnahmenplan den sogenannten Exzesstourismus auf Ibiza bändigen. Das gaben am Donnerstagmorgen der zuständige Landesminister Jaume Bauzá und der Präsident des Inselrates von Ibiza, Vicent Marí, bekannt. Das Maßnahmenpaket soll schnellstmöglich auf den Weg gebracht werden und so lange Gültigkeit besitzen, bis die Neufassung des Gesetzes gegen den Exzesstourismus (Decreto contra el turismo de excesos) vom Parlament der Balearen verabschiedet worden ist.
An der Ausarbeitung des Plans sollen Bauzá zufolge verschiedene Ministerien, Sicherheitskräfte und der Inselrat von Ibiza aktiv beteiligt werden, so die Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera. „Der Exzessurlauber ist bei uns nicht willkommen„, so der Tourismusminister. Im Zentrum des Maßnahmenpaketes stünden verstärkte Kontrollen in Bars und Diskotheken „auf der gesamten Insel“.
Ein Gesetz gegen Exzesstourismus gibt es seit vergangener Legislaturperiode. Allerdings kam das von dem linksgerichteten Regierungsbündnis ausgearbeitete Papier beim konservativ regierten Inselrat von Ibiza nicht gut an. Beide Seiten hatten sich in regelmäßigen Abständen vorgeworfen, es an notwendiger Zusammenarbeit vermissen zu lassen. Nach den Regional- und Kommunalwahlen vom 28. Mai hat sich die Ausgangslage deutlich geändert: Sowohl in der Landesregierung als auch im Inselrat haben die Konservativen (Volkspartei PP) das Sagen.