
Der öffentliche Nahverkehr auf den Balearen bleibt nach Informationen der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera auch im Jahr 2025 in den ersten sechs Monaten kostenlos. Diese Entscheidung wurde aufgrund einer Einigung zwischen der Regierung und der linken Partei Podemos getroffen. Diese sagte im Gegenzug ihre Unterstützung für das Gesetz zur Effizienz der Justiz zu, berichtete die Sprecherin der Partei, Ione Belarra. Die Regierung plant zudem, die Kündigungsschutzregelungen für gefährdete Familien um ein Jahr zu verlängern. Die Maßnahmen sollen am Montag in einer außerordentlichen Kabinettssitzung verabschiedet werden.
Die Verlängerung der kostenlosen Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs betrifft die Balearen und die Kanaren bis einschließlich Juni 2025. In den restlichen Regionen Spaniens wird der Staat 30 % der Kosten tragen, sofern die jeweiligen regionalen Verwaltungen 20 % beisteuern.
Laut Mariano Juan, Vizepräsident des Stadtrats von Ibiza, herrscht dennoch Vorsicht: „Wir haben nur eine Ankündigung. Es bleibt abzuwarten, ob diese Subvention auch die Busse auf den Balearen einschließt. Bereits in der Vergangenheit musste die Regierung ihre Aussagen korrigieren.“
Die Kosten für die kostenlose Nutzung des Busverkehrs auf Ibiza belaufen sich auf 7 Millionen Euro pro Jahr. Bislang hat die Zentralregierung diese Mittel nicht an die Inselregierung von Ibiza überwiesen. Dennoch hat die Maßnahme zu einem deutlichen Anstieg der Fahrgastzahlen geführt: 2023 wurden 6,6 Millionen Fahrten gezählt, eine Zahl, die 2024 bereits im November übertroffen wurde. Für dieses Jahr werden mehr als 7 Millionen Fahrten erwartet.
Falls die Regierung die Subvention nicht verlängert hätte, plante das Consell d’Eivissa, die kostenlose Nutzung für bestimmte Nutzergruppen wie Kinder, Jugendliche, Senioren und sozial Benachteiligte weiterhin anzubieten. Für andere Nutzer sollte der Ticketpreis um 40 bis 45 % reduziert werden.
In den letzten zwei Jahren hat die spanische Regierung die Balearen mit 43 Millionen Euro jährlich für den öffentlichen Verkehr unterstützt. Allerdings musste die balearische Regierung weitere 13 Millionen Euro aus eigenen Mitteln beisteuern, um die Kosten zu decken. Der Wohnungsbauminister, José Luis Mateo, kritisierte, dass Madrid trotz einer Anfrage keine Antwort auf die Finanzierung für 2025 gegeben habe.
Die kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs wurde erstmals durch eine Initiative der Coalición Canaria (ein Parteienverband verschiedener kanarischer Regional- und Inselparteien, Anm. d. Redaktion) eingeführt, die 2023 die Haushaltsverhandlungen der Zentralregierung unterstützte. Diese Regelung hat in den letzten zwei Jahren Millionen von Nutzern geholfen und wird voraussichtlich auch 2025 eine zentrale Rolle spielen.