In einer aktuellen Studie des Forschungsinstituts BBVA Research warnen deren Autoren vor „drastischen Veränderungen“ im spanischen Tourismussektor aufgrund des Klimawandels. Die Studie prognostiziert eine schrittweise Verschiebung der Touristenströme vom Süden und Osten des Landes, also auch den Baleraen, in den kühleren Norden.
„Im Fall eines Erwärmungsszenarios mit einem Temperaturanstieg von fast 4,8 Grad könnte die Nachfrage landesweit um 7 Prozent sinken“, zitierte am Sonntag die Tageszeitung Diario de Ibizaaus der Studie. Je nach Emissions- und Temperaturszenarien könnte Spanien demnach bis zum Jahr 2100 zwischen 0,3 und 7 Prozent an Urlaubern einbüßen.
Besonders hart träfe es die beliebten Urlaubsregionen im Süden und Osten des Landes. Die Balearen beispielsweise könnten im schlimmsten Fall einen Rückgang von 60 Prozent im Sommergeschäft und einen auf Jahr gerechneten Gesamtrückgang von 27,4 Prozent verzeichnen. Im Gegensatz dazu dürften nördliche Küstenregionen wie Asturien und Galizien von der Entwicklung profitieren, mit Nachfragesteigerungen von 7 beziehungsweise 3,5 Prozent.
Nach Auffassung der Autoren beträfe eine Verschiebung der Urlauberströme nicht alle Reiseziele im gleichen Maße: „Der Städte- und Naturtourismus wird weniger betroffen sein, mit einem Plus von 0,6 Prozent im Bereich Wander- und Naturtourismus.“ Zudem könnte sich die Urlaubssaison entzerren, wobei der Frühling als Reisezeit an Attraktivität gewänne.
Um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen, empfehlen die Experten eine Förderung von Reisen außerhalb der Hochsaison, den Ausbau nachhaltiger Infrastrukturen und eine Diversifizierung des touristischen Angebots jenseits des klassischen Strandurlaubs à la Sonne und Strand.