
Der Tierschützerpartei Partido Animalista PACMA hat die Vorschläge des Grupo Ornitológico Balear (GOB), der balearischen Gruppierung der Vogelkundler, zum Ungang mit den Katzenkolonien auf Ibiza scharf kritisiert. Laut der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera wirft PACMA den Vogelkundlern vor, ohne ausreichende Analyse von einer Bedrohung für die Artenvielfalt zu sprechen und damit Verantwortungslosigkeit zu zeigen.
Die Tierschutzpartei erinnert daran, dass laut dem Gesetz 7/2023 zum Schutz der Rechte und des Wohlergehens von Tieren sogenannte „Gemeinschaftskatzen“ rechtlich geschützt sind. Diese Tiere gelten als ortsgebunden, meist wenig sozialisiert und auf die Nähe zum Menschen angewiesen. Die Bezeichnung „verwilderte Katzen“, wie sie vom GOB Mallorca verwendet wurde, sei deshalb rechtlich unzutreffend.
Besonders heftig reagiert PACMA auf den Vorschlag, alle Katzenkolonien mindestens einen Kilometer von geschützten Gebieten entfernt umzusiedeln. Eine solche Maßnahme sei auf Ibiza geografisch kaum umsetzbar und zudem gesetzlich unzulässig, sofern keine akute Gefährdung der Biodiversität vorliegt und keine tierärztliche Kontrolle sowie behördliche Genehmigung erfolge.
PACMA-Sprecher Olivier Hassler erklärt, dass Katzen seit Jahrhunderten Teil des sozialen und ökologischen Gefüges ländlicher Gebiete Ibizas seien. Sie nun pauschal als Bedrohung darzustellen, ohne den Kontext zu berücksichtigen, sei nicht tragbar.
PACMA ruft dazu auf, dass Behörden und Naturschutzorganisationen gemeinsam an gesetzeskonformen und ethischen Lösungen zur Behandlung von Katzenkolonien arbeiten, die die besonderen Gegebenheiten der Inseln berücksichtigen.