Ibizenkische Landwirte beurteilen die gegenwärtige Johannisbrot-Ernte mit einem lachenden und weinenden Auge: Einerseits zaubert ein historischer Kilo-Preis von 1,20 Euro (2021: 85 Cent) den payeses ein Lächeln aufs Gesicht, andererseits klagen sie über die mager ausgefallene Ausbeute in diesem Jahr. Hingen im Vorjahr noch 1300 Tonnen dieser Früchte an den Bäumen, waren es in diesem Jahr nur 730, ein Rückgang von immerhin 56 Prozent, sagt der Vorsitzende der landwirtschaftlichen Kooperative in Sant Antoni, Juan Antonio Prats, gegenüber der Tageszeitung Diario de Ibiza. In Euro umgerechnet bedeute dies einen Umsatzrückgang von 1,1 Millionen Euro (2021) auf 684 000 Euro.
Die Schuld für die geringe Ernte sucht Prats nicht einmal bei dem ungewöhnlich heißen und langen Sommer. Es handele sich vielmehr um eine Laune der Natur, die er mit dem Begriff vecería beschreibt. Das sei eine Art Auszeit, die die Bäume nach einem Jahr mit ungewöhnlich hoher Ernte einlegten, so Prats. Der diesjährige Einbruch bei den Tonnenzahlen sei also zu erwarten gewesen.
Was mit dem Johannisbrot geschieht? Das lande insbesondere bei Herstellern von Speiseeis, sagt Prats. Dort verleihe es in Form von Mehl dem Eis seine samtige Struktur.
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