Mit den teils monatlangen Wartezeiten auf einen Prüftermin beim spanischen TÜV – der sogenannten ITV (Inspección Técnica de Vehículos) – könnte es auf Ibiza schon bald vorbei sein. Nach Informationen der Tageszeitung Diario de Ibiza erwägt die Inselregierung, ihre bisheriges Monopol aufzugeben und Kfz-Werkstätten die Möglichkeit zu eröffnen, Hauptuntersuchungen durchzuführen. Möglich mache dies das neue balearische Gesetz zur Entbürokratisierung (Decreto ley de simplificación administrativa), das die Landesregierung vor wenigen Tagen verabschiedete.
Der im Inselrat für Transportwesen verantwortliche Dezernent Roberto Algaba sagte gegenüber der Zeitung, das bisherige Modell sei ein „Relikt aus den 1980er-Jahren, als es auf der Inseln nur wenige Kraftfahrzeuge gab“. Inzwischen sei die Zahl von Autos, Lkw und Motorrädern stark angestiegen, was ein Umdenken in der Organisation der ITV notwendig mache. Auch die Prüfgeräte seien mit den Jahren zunehmend komplexer geworden, sodass die Verwaltung mit Anschaffung „nicht mehr Schritt halten“ könne. Eine Privatisierung des Service sei daher die naheliegende Lösung.
Gänzlich abwenden werde sich die Inselregierung von der Hauptuntersuchung freilich nicht, sagte Algaba. Zum einen sei es sehr wahrscheinlich, dass die bisherige Prüfstelle bei Santa Gertrudis erhalten bleibe. Auf der anderen Seite obläge es dem Inselrat im Falle einer Privatisierung, die Bedingungen für Werkstätten festzuschreiben und entsprechende Kontrollen durchzuführen. „Wir werden weiterhin die Regeln bestimmen“, so Algaba. Wann es die ersten Werkstätten mit ITV-Service geben könnte, das vermochte der Dezernent nicht zu sagen.