Ungewöhnlich klare Worte zur Lage und Zukunft der Insel hat die Präsidentin des Inselrats, Ana Juan, anlässlich des Feiertags Día de Baleares gefunden. In einer Ansprache stellte Juan in rhetorischer Form die Frage in den Raum, ob „auf Formentera denn wirklich alles noch weiter wachsen muss“. Konkret nannte sie in diesem Zusammenhang die Zahl der Betten, Hotels und Apartmentanlagen sowie Luxusrestaurants, „die sich eh kaum ein Inselbewohner leisten kann“. Schlussendlich beantwortete die Inselratspräsidentin ihre Fragen selbst: „Nein, ich denke nicht.“
Nach Ansicht von Juan eigne sich Formentera zwar nicht als Beispiel für ein „gescheitertes Tourismusmodell“, dennoch mahnte sie die Inselgesellschaft an, in sich zu gehen und zu überlegen, ob es in diesem Tempo weitergehen können. Viele Bereiche der Insel seien im Zuge des Tourismus‘ in den vergangenen Jahrzehnten in einer Art und Weise gewachsen, dass die „Kapazitäten Formenteras überstrapaziert“ worden seien, zitiert sie die Tageszeitung Diario de Ibiza. Als konkretes Beispiel nannte sie die Wohnsituation, die alleine von der Politik nicht gelöst werden könne.