Der Präsident des Inselrats von Ibiza, Vicent Marí (Volkspartei PP), hat sich besorgt über die aktuelle Lage auf der beliebten Ferieninsel geäußert. Dies sagte Marí in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera. In den Mittelpunkt des Gesprächs rückte der konservative Politiker die Wohnungskrise und Herausforderungen im Tourismussektor.
Marí betonte die Dringlichkeit, gegen illegale Siedlungen wie zuletzt in Can Rova vorzugehen. Dort lebten in behelfsmäßigen Behausungen nicht nur Obdachlose, sondern teilweise auch Arbeitnehmer mit gültigen Verträgen unter prekären Bedingungen. „Alle Arbeitnehmer müssen auf Ibiza eine würdige Unterkunft garantiert bekommen“, sagte er. Die hohen Wohnkosten belasteten nicht nur Einheimische, sondern gefährdeten auch Ibizas Attraktivität für Familienurlauber.
Trotz einer bislang „ungewöhnlichen Tourismussaison mit niedrigeren Belegungszahlen“ als erwartet zeigte sich Marí optimistisch. Er führe den Rückgang auf eine „Korrektur nach der Pandemie“ zurück, nach Jahren außergewöhnlichen Wachstums sei dies verständlich. Der Inselratspräsident betonte: „Ibiza ist kein ausschließliches Luxusziel, auch wenn es teuer ist. Wir müssen den Familientourismus pflegen, der stabiler und vorteilhafter für die Insel ist.“
Für die Zukunft setzt Marí auf Qualität statt Quantität im Tourismus. „Wir wollen Besucher anziehen, die den Zielort respektieren, länger bleiben und mehr ausgeben“, sagte er. Gleichzeitig plane die Inselverwaltung, die Zahl der Mietwagen und Wohnmobile in den Sommermonaten zu begrenzen, um die Verkehrsbelastung zu reduzieren.
Ein besonderes Augenmerk liegt nach Darstellung Marís auf der Bekämpfung des unrechtmäßigen Wettbewerbs, insbesondere bei der illegalen Vermietung von Wohnungen an Touristen. Marí fordert „klare und wirksame gesetzliche Maßnahmen“ zur Kontrolle dieser Praxis. Gleichzeitig warnte er illegale Vermieter vor zu „großer Gier“. Man werde sie „früher oder später aufspüren“, und die ganze Härte des Gesetzes spüren lassen.
Abschließend rief Marí zur Zusammenarbeit zwischen Bürgern, Gewerkschaften, Unternehmerverbänden und der Verwaltung auf, um gemeinsam Lösungen für die drängenden Probleme der Insel zu finden.