
Im Rahmen einer außerordentlichen Präsidiumsversammlung hat der Inselrat von Formentera am gestrigen Freitag die Vergabe der Betriebsgenehmigungen für sieben Strandlokale abgesegnet. An der entscheidenden Abstimmung, so die Tageszeitung Diario de Ibiza, habe der Präsident der Institution, Llorenç Córdoba, nicht teilgenommen. Damit steht einer Eröffnung der beliebten Chiringuitos in den nächsten Tagen nichts mehr im Wege. Nur die Strandbar in Es Copinar stelle nach Angaben der Zeitung eine Ausnahme dar. Sie werde aller Voraussicht nach weiterhin von ihrem bisherigen Betreiber geführt werden dürfen. Denn das Unternehmen, das bei der Ausschreibung vor mittlerweile anderthalb Jahren als Sieger hervorgegangen war, habe es verpasst, verschiedene notwendige Unterlagen fristgemäß nachzureichen.
Sieben der acht Strandkioske werden in den kommenden sieben Jahren – die Konzession sieht zudem eine mögliche Verlängerung von zwei Jahren vor – von neuen Betreibern geleitet werden. Möglich machte den einstimmigen Beschluss die Abwesenheit Córdobas. Noch vor einer Woche, so die Zeitung, habe der Inselratspräsident als einziger des Präsidiums gegen die endgültige Vergabe der Betriebsgenehmigungen gestimmt. Córdoba hatte sich in den zurückliegenden Wochen dafür ausgesprochen, die vergangene Ausschreibung ad acta zu legen und den Vergabeprozess neu zu starten.
Zur Erinnerung: Nach dem Ablauf der Konzessionsverträge hatte der Inselrat 2022 im Zuge eines öffentlichen Ausschreibungprozesses die acht Strandgrundstücke an neue Investoren vergeben. Die bisherigen Betreiber der Chiringuitos gingen mit ihren Anträgen leer aus. In der Bevölkerung stieß das Ergebnis des Ausschreibungsprozesses auf großen Widerstand, es wurde unter anderem befürchtet, dass die neuen Großinvestoren dem bisherigen Charme der Strandbars ein Ende bereiten würden. Kurze Zeit später tauchten in den Medien erste Meldungen auf, wonach im Vergabeprozess Formfehler entdeckt worden seien.