
Mit mehrmonatiger Verspätung sind in der staatlichen Hotelfachschule auf Ibiza am Mittwoch erstmals die Öfen angeschmissen worden. Einweihen, so meldete die Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera, durften die ganz in Edelstahl eingerichtete Großküche rund 70 Studenten, die im Rahmen einer Ausbildung des balearischen Arbeitsamtes das Kochhandwerk erlernen. Nach einer Woche Theorieunterricht in den nagelneuen Räumen in Sa Coma, vor den Toren der Inselhauptstadt Eivissa, stand erstmals die Praxis auf dem Lehrplan.
Ausgelastet ist die neue Niederlassung der Escuela de Hostelería de las Islas Baleares (EHIB), wie Einrichtung offiziell heißt, noch längst nicht. Nach Angaben von Inselratspräsident Vicent Marí und der für Jugend und Bürgerbeteiligung zuständigen Dezernentin Marilina Ribas (beide Volkspartei PP), die sich die inoffizielle Einweihung der Küche nicht entgehen lassen wollten, bietet die Bildungsstätte Platz für 300 Studenten. „Wir dürfen stolz darauf sein, auf Ibiza die modernste Einrichtung dieser Art in ganz Spanien zu haben“, sagte Marí.
Geht die Rechnung der Politik auf, dürfte die Hotelfachschule mittelfristig dafür sorgen, dass Gastrounternehmen der Insel nicht mehr außerhalb der Insel nach qualifiziertem Personal suchen müssen. Denn dies, das werden Arbeitnehmervertreter seit Jahren nicht müde zu erwähnen, sei auf Ibiza inzwischen Mangelware. Marí zufolge soll in der Hotelfachschule in Sa Coma aber nicht nur der Nachwuchs herangezogen werden. Geplant seien darüber hinaus fortlaufende Weiterbildungskurse für Gastronomen, die aktuelle Entwicklungen nicht verpassen wollten.