Die Direktion für Wohnungswesen und Architektur des Govern Balear hat in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung von Ibiza und der Polizei mehrere Inspektionen in sechs Wohnanlagen mit Sozialwohnungen (VPO) durchgeführt. Wie die Tageszeitung Diario de Ibiza informiert, wurden dabei innerhalb von zwei Tagen insgesamt neun mutmaßliche Verstöße festgestellt, darunter die illegale Vermietung von Zimmern sowie touristische Vermietungen. Den Betroffenen drohen Geldstrafen zwischen 3.000 und 30.000 Euro, zusätzlich zu weiteren Sanktionen für die unrechtmäßig erzielten Einnahmen.
Ein besonders schwerwiegender Fall wurde in einer Wohnanlage in der Calle de Albarca festgestellt, wo eine dieser Wohnungen für 700 Euro pro Zimmer und zudem für touristische Zwecke vermietet wurde. Auch in anderen Wohnanlagen wurden Hinweise auf illegale Ferienvermietungen gemeldet. In den übrigen Fällen handelte es sich um Mieten, die den zulässigen Höchstbetrag überstiegen, oder um Wohnungen, die ohne Mietvertrag vergeben wurden.
Der Bürgermeister von Ibiza, Rafael Triguero, erklärte, dass die Stadt konsequent gegen solche Verstöße vorgehen werde, insbesondere bei Sozialwohnungen. „Wir werden mit aller Härte gegen illegale Ferienvermietungen in Wohngebieten vorgehen und ein klares Zeichen setzen“, betonte Triguero. Die von der Stadt verhängten Bußgelder kommen zu den Sanktionen der Balearenregierung hinzu.
Die meisten der festgestellten Verstöße gelten als schwere Verstöße, mit Bußgeldern zwischen 3.000 und 30.000 Euro, abhängig von der Höhe der unrechtmäßig erhobenen Mieten. Ein Beispiel: Bei einer monatlichen Überzahlung von 100 Euro über ein Jahr würde die Strafe 5.000 Euro betragen. Bei 500 Euro mehr monatlich über fünf Jahre könnte die Strafe den Höchstbetrag von 30.000 Euro erreichen.
Darüber hinaus plant das Stadtplanungsamt von Ibiza, die gemeldeten Verstöße auf Nutzungsänderungen zu überprüfen. Hierbei können Geldstrafen bis zu 75 % des Marktwerts der betroffenen Wohnung verhängt werden.
An den Inspektionen nahmen drei Beamte der Inselregierung und insgesamt vier Polizisten der Lokalpolizei von Ibiza teil. Ziel sei es, solche Kontrollen regelmäßig durchzuführen, sowohl in der Hoch- als auch in der Nebensaison, um den Missbrauch von Sozialwohnungen zu verhindern.