Mit einem raschen Aufräumen und dem anschließenden Entsorgen zahlreicher ausrangierter Boote, Autos und sonstiger für die Umwelt gefährlicher Gegenstände auf dem illegalen Müllplatz nahe der Cala Tirada wird es vermutlich nichts werden: Einer Meldung der Tageszeitung Diario de Ibiza zufolge beantragte am Freitag der Anwalt des Grundstückbesitzers eine Aussetzung des derzeitig laufenden Prozesses. Dieser ging am zurückliegenden Dienstag in eine neue Phase über, als Mitarbeiter der Gemeinde unter Polizeischutz mit dem Inventar der Müllhalde starteten. Für diesen Vorgang waren drei Tage angesetzt. Anschließend sollte das Reinigungsunternehmen Herbusa mit dem Entfernen des Schrotts beginnen. Die Kosten sollten später dem Besitzer Evaristo S. zugestellt werden. Dieser, so die Zeitung, weigere sich seit 2016, den Aufforderungen der Gemeinde nachzukommen und das Grundstück eigenständig in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen.
Evaristos S.s Anwalt führte der Zeitung zufolge „mentale Probleme“ seines Mandanten an. Diese hätten dazu geführt, dass sein Mandant überhaupt in diese Situation geraten sei. Es sei offensichtlich, dass eine derartige Ansammlung von Schrott „nicht im Einklang mit normalen Verhalten“ sei, sagte Danielle Mundula am Freitag vor Ort. Entsprechende Gutachten über den Gesundheitszustand Evaristos S.s werde er in den kommenden Tagen bei Gericht einreichen. Damit will Mundala offenbar erreichen, dass seinem Mandanten erneut die Möglichkeit eingeräumt wird, das auf seinem Grundstück illegale gelagerte Material eigenständig zu entfernen und fachgerecht zu entsorgen. Dadurch, so sein Anwalt, würden die Kosten für seinen Mandanten deutlich gesenkt werden. Die Gemeinde hatte diese zuletzt auf 752.000 Euro beziffert.
Für den Grundstücksbesitzer und Betreiber der Müllhalde würde dies nach Angaben seines Anwalts möglicherweise den Verlust seines Hauses bedeuten. „Nur durch ein Embargo seines Vermögens, darunter sein Haus, könnte mein Mandant die entstehenden Kosten begleichen“, sagte sein Anwalt Mundula. Das hätte dann womöglich zur Folge, dass sich das Sozialamt der Gemeinde einschalten müsste, damit sein Mandant nicht obdachlos werde. Der Anwalt bat die Behörden um eine neue Frist zum Abtransport des Schrotts und anschließender Säuberung des Grundstücks. Sein Mandant hätte bereits begonnen, für den Schrottplatz bestimmte Fahrzeuge abzutransportieren.
Evaristo S. machte in den zurückliegenden Jahren in Sant Josep nicht nur mit seiner 17.000 Quadratmeter großen Müllansammlung am Straßenrand von sich reden. Wegen mutmaßlicher illegaler Ankerpunkte in der Bucht von Porroig läuft ein weiteres Gerichtsverfahren gegen ihn. Zudem wurde Evaristo S. wegen ausgesprochener Drohungen gegen eine ehemalige Gemeinderätin zu einer Geldstrafe verurteilt.