Im Gegensatz zu ihren Kollegen auf Mallorca und dem spanischen Festland gehen die Landwirte auf Ibiza derzeit davon aus, dass sie von einem Massenprotest mit Traktoren am 19. Februar absehen. Dies sagten auf Nachfrage der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera die jeweiligen Sprecher der beiden Kooperativen Coop Agrícola Sant Antoni und Agroeivissa. Sie gaben allerdings zu verstehen, dass die Anliegen ihrer Kollegen bei ihnen „durchaus auf Verständnis“ stießen.
Zum Hintergrund: Wie in anderen europäischen Ländern, darunter Deutschland und Frankreich, machen auch die spanischen Landwirte in diesen Tagen ihren Unmut über ihrer Meinung nach unzureichende Staatshilfen und übermäßige Bürokratie Luft.
Gänzlich auszuschließen seien Proteste auch auf Ibiza der Zeitung zufolge aber nicht. „Viele Kollegen haben sie die Subventionen zusammengestrichen“, sagte der payés Isidro Ramis, „und das bei gestiegenen Produktionskosten“. Weiter klagte er, dass die Einnahmen für seine Produkte in den zurückliegenden Jahren nur unwesentlich gestiegen seien. Viele Landwirte gingen so weit, dass sie es vorzögen, ihre Ware wegzuwerfen, als sie noch günstiger an Zwischenhändler zu verkaufen. Dazu käme, dass aus Billigländern importierte Produkte qualitativ nicht mit auf Ibiza gezogenem Gemüse und Obst mithalten könnten.
Für den 15. Februar sind Medienberichten zufolge Gespräche zwischen dem balearischen Landwirtschaftsministerium und Vertretern des spanischen Dachverbands der Landwirte, Asaja-Baleares, anberaumt. Was die Bauern bei diesem Treffen fordern werden, ist längst in die Medien durchgedrungen: eine zügigere Bearbeitung der staatlichen und europaweiten Zuschüsse sowie Ausgleichszahlungen für die deutlich angestiegenen Produktionskosten.