Der Präsident von spanischen Hotelkette Meliá Hotels International, Gabriel Escarrer, sieht noch „ausreichend Spielraum“ für Preiserhöhungen in Hotels. Bei einem Mediengespräch in Madrid am Donnerstag sagte er, dass die Tarife sowohl in Städten als auch ländlichen Bereichen zum Teil „deutlich unter“ denen von internationalen Wettbewerbern lägen.
„Urlaubsziele wie Ibiza und Marbella sind preislich noch weit entfernt von klassischen Urlaubsorten wie Santorini, Mykonos oder der Amalfiküste“, sagte Escarrer. Auch die spanischen Metropolen Madrid und Barcelona hätten im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen „enormes“ Potenzial für Tarifsteigerungen.
Der Hotelmanager plädierte für eine generelle Aufwertung des spanischen Tourismusmodells. „Sonne und Strand sind notwendig, aber nicht ausreichend“, zitierte ihn die Tageszeitung Diario de Ibiza in ihrer Freitagsausgabe. Er forderte seinen Branchenkollegen auf, verstärkt auf Qualitätstourismus aus Amerika, dem Nahen Osten und Asien zu setzen. Dabei sollten neben Merkmalen wie kulturelles Erbe und Gastronomie auch Merkmale wie Infrastruktur, Sicherheit und Landschaft in den Vordergrund gerückt werden.
Escarrer mahnt jedoch gleichzeitig zur Vorsicht: Die Transformation müsse „schrittweise“ erfolgen. An Politiker gerichtet sagte der CEO, diese sollten sich weniger auf Besucherzahlen konzentrieren und stattdessen die Ausgaben der Touristen am Zielort im Blick haben. Eine Preissteigerung sei gerechtfertigt, wenn die Einzigartigkeit des Urlaubsziels – etwa dessen Freizeitangebote, Gastronomie, Kultur und Ambiente – entsprechend hervorgehoben werde.