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Maßnahmen gegen den Massentourismus

Ibizas geplante Fahrzeugdeckelung erreicht das Landesparlament

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Ibizas Inselratspräsident Vicent Marí (l.). Foto: Partido Popular

Nahezu alle im balearischen Landtag vertretenen Parteien erklärten am Dienstag ihre Bereitschaft, den Inselrat von Ibiza in seinem Anliegen zu unterstützen, die Zahl der eingeführten motorisierten Fahrzeuge in den Sommermonaten gesetzlich zu deckeln. Nach Informationen der Tageszeitung Diario de Ibiza nahmen nur die Abgeordneten der Rechtsaußenpartei Vox den Vorschlag nicht an. Damit sei der Weg frei für weiterführende Debatten im Landesparlament, an deren Ende eine an Formentera angelehnte Regelung stehen soll.

Formell eingereicht worden, so die Zeitung, sei der Vorschlag mit dem entsprechenden Gesetzestext von den oppositionellen Sozialdemokraten. Diese hatten bereits 2023 die Initiative ergriffen, waren damals aber noch an der konservativen Mehrheit gescheitert. Inzwischen ist auch den Abgeordneten der traditionell unternehmerfreundlichen Volkspartei PP bewusst geworden, dass es ein Weiter-so nicht geben kann. Deren Ministerpräsidentin Marga Prohens machte sich vor wenigen Tagen überraschend deutlich für Maßnahmen stark, um den „Auswüchsen des Massentourismus“ Herr zu werden.

Eine Zufahrtsbeschränkung für Autos und Motorräder von außerhalb der Insel soll auf Ibiza in Zukunft dazu beitragen, dass Bewohner und Urlauber von einem sommerlichen Verkehrschaos allerorts verschont bleiben. Bei der Umsetzung will sich der Inselrat stark an dem Modell der Nachbarinsel Formentera orientieren. Dort regelt das Programm formentera.eco seit Jahren, wer auf der Insel motorisiert unterwegs sein darf und wer nicht. Urlauber müssen sich dabei frühzeitig um eine der limitierten Fahrerlaubnisse kümmern und diese online beantragen und bezahlen. Wer das Nachsehen hat, muss zu Fuß die Insel betreten.

Nach der Debatte am Dienstag in Palma zeigte sich Ibizas Inselratspräsident Vicent Marí optimistisch und kämpferisch zugleich. „Wir machen Ernst mit diesem Schritt“, sagte Marí gegenüber der Zeitung. Ungewöhnlicherweise erfährt er dabei die Unterstützung seiner politischen Erzfeindin, der Sozialdemokratin Pilar Costa. Eigentlich gehe es im nächsten Schritt nur um Formelles, sagte sie. Weil auch der Inselrat Anfang Mai einen detaillierten Gesetzesvorschlag präsentiert hatte, wollten die Sozialdemokraten ihren Text zurückziehen. „Wir wollen alle dasselbe Ziel erreichen.“

Die Politik, darauf legte Marí am Dienstag im Landesparlament großen Wert, wolle nicht nur die Zahl der motorisierten Fahrzeuge auf Ibiza deckeln. Gleichzeitig soll der öffentliche Personennahverkehr neue Dimensionen erreichen. „Wir können nicht nur verbieten, mit dem privaten Fahrzeug zu fahren, ohne aber den ÖPNV entsprechend attraktiver zu machen“, sagte Marí. Nach Vorstellung der Inselregierung soll es auf Ibiza schon bald mehr Buslinien mit deutlich erhöhten Frequenzen geben.

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