Die Stadtverwaltung von Ibizas Inselhauptstadt Eivissa hat angesichts einer steigenden Obdachlosigkeit eine neue Initiative zur Sensibilisierung für sozial ausgegrenzte Menschen vorgestellt. Unter dem Titel „So nah, so gleich“ („Tan a prop, tan iguals„) soll die Öffentlichkeit auf die Situation von Wohnungslosen und sozial Ausgegrenzten aufmerksam gemacht werden.
Laut offiziellen Angaben leben derzeit in Ibizas größter Stadt etwa 100 Menschen auf der Straße oder in Notunterkünften, weitere 400 Personen in irregulären Siedlungen, etwa im Industriegebiet Can Bufí. Die für Soziales verantwortliche Stadträtin Lola Penín hob gegenüber der Tageszeitung Diario de Ibiza die verschiedenen Formen der Obdachlosigkeit hervor: „Es macht einen Unterschied, ob man in einer Siedlung lebt oder sozial völlig ausgegrenzt auf der Straße.“
Der Leiter der Sozialabteilung, Iván Castro, verwies auf ein in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommenes Problem. „Die Menschen in sozialer Ausgrenzung sind Einwohner unserer Gemeinde und haben oft zusätzliche Probleme wie psychische Erkrankungen oder Suchtprobleme.“
Die Kampagne richtet sich nach Angaben der Stadt sowohl an die Bevölkerung als auch an Fachkräfte im sozialen Bereich. Sie startet am 1. Oktober mit einer Fotoausstellung der NGO „Médicos del Mundo“ (bis 15. Oktober im Alten Rathaus) und umfasst Vorträge von Experten für Sozialarbeit und soziale Ausgrenzung.
Einen besonderen Fokus legen die Veranstalter auf der Situation von obdachlosen Frauen, die laut Stadtverwaltung 35 Prozent der identifizierten Fälle ausmachen. Den Schlusspunkt der Sensibilisierungskampagne setzt am 17. Dezember die Vorführung eines Dokumentarfilms über obdachlose Frauen mit anschließender Gesprächsrunde.
Interessierte Bürger können sich per E-Mail an benestarsocial@eivissa.es für die Veranstaltungen anmelden oder sich für weitere Informationen an das Sozialamt der Stadt Eivissa (Carrer Canarias 35, edificio Sa Calomina, Tel. 971 39 76 00 plus Durchwahl 24000) wenden.