Ibiza ist, wenn die Rede auf die Kriminalitätsrate kommt, so etwas wie das schwarze Schaf der Balearen. Seit Jahren liegt die Insel in den offiziellen Statistiken deutlich über dem Mittel. Und wirft man einen Blick auf die neuesten Zahlen, die das spanische Innenministerium am Freitag zur Verfügung stellte, ändert sich auch in diesem Jahr wenig. Im ersten Halbjahr kamen statistisch gesehen auf 1000 Einwohner 81,7 bekannt gewordene Delikte, so die Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera. Den Durchschnittswert der gesamten Inselgruppe für die vergangenen zwölf Monate gab das Ministerium mit 66,0 an.
Demzufolge wurden zwischen Januar und Juni auf Ibiza insgesamt 4371 Delikte zur Anzeige gebracht. Spitzenreiter unter den Gemeinden war Eivissa mit 1642, gefolgt von Sant Josep (1011), Santa Eulària (839) und Sant Antoni (762). Das beschauliche Sant Joan im Norden der Insel taucht in dem Medienbericht gar nicht erst auf.
Im letzten Jahr vor Ausbruch der Corona-Epidemie kamen die Balearen auf einen Wert von 67,6 Delikten pro 1000 Einwohner, was in etwa der Zahl der zurückliegenden zwölf Monate (66) entsprach. Einen zwischenzeitlichen Einbruch bei den Kriminalitätszahlen erlebten die Inseln in den Coronajahren 2020 und 2021. Infolge von Ausgangssperren und anderen Maßnahmen sackte der Wert auf 51 beziehungsweise 52 Fälle pro 1000 Einwohner ab.
Wie es auf den Nachbarinseln aussieht? Formentera kam in den ersten Monaten des Jahres auf einen Wert von 56, Mallorca verzeichnete 65,7 Delikte pro 1000 Einwohner und Menorca 44,3. Die Zahl der Diebstähle, Morde und Raubüberfälle ist gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Gestiegen sind indes die bekannt gewordenen Fälle von Sexualdelikten und vor allem Cyberdelikten.