
Trotz regelmäßiger Einsätze von Gemeinden und Schädlingsbekämpfern breiten sich Kakerlaken weiter auf Ibiza aus – in Straßen, Bars und Privathaushalten. Die Tageszeitung Diario de Ibiza berichtet, dass das feuchtwarme Klima, marode Infrastruktur und milde Winter den perfekten Lebensraum für die Insekten schaffen.
„Ibiza ist ein ideales Habitat“, bestätigt Carlos García von der Firma Ibiplagas. Besonders der alte Kanalbau mit undichten Schächten, Rohren und Zugängen zu Gebäuden biete ideale Bedingungen. Die Tiere kommen aus der Kanalisation und verbreiten sich über Zählerschränke, Hohlräume und Leitungen im ganzen Haus. García: „Man müsste in die Straßen investieren, nicht nur in das, was man sieht, sondern was darunter liegt.“
Auf der Insel dominieren zwei Arten: die Amerikanische Kakerlake, oft in städtischen Gebieten zu sehen, und die Deutsche Schabe, die in Innenräumen wie Lagern überlebt. Besonders problematisch ist ihre Resistenz gegen Gifte: Innerhalb von fünf Jahren entwickeln sie komplett resistente Populationen, wenn die Wirkstoffe nicht gewechselt werden.
García kritisiert, dass Fachkräfte bestimmte Mittel nicht mehr verwenden dürfen, während sie für Privatpersonen im Internet frei erhältlich sind: „Das Ergebnis ist: mehr Kakerlaken als vor zehn Jahren.“
Sein Rat: Keine Kammerjagd in Eigenregie. 2024 löste ein falsch ausgeführter Einsatz eine Kakerlaken-Sturmflut in der Stadt Vila aus. Besser: Eingänge abdichten, Ursache finden, Experten rufen.
Besonders perfide: Laut García verrät sogar der Geruch, ob ein Lokal befallen ist. „Feuchtigkeit und Kellergeruch – dann weiß ich, hier wimmelt es.“