Urlauber auf Ibiza und Formentera müssen sich in diesem Sommer auf Preiserhöhungen von rund fünf Prozent einstellen. Wie aus einer Meldung der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera hervorgeht, beabsichtigen die Mitglieder des hiesigen Hotelverbands FEHEF, ihre Tarife „je nach Nachfrage“ um bis zu sechs Prozent anzuheben. Dabei gehen die Übernachtungsbetriebe nach Darstellung des Tourismusverantwortlichen Juan Miguel Costa durchaus bewusst die Gefahr in Kauf, unterm Strich weniger Gäste zu beherbergen. „Im vergangenen Jahr war die Situation ähnlich“, so Costa, „es wurden die Preise erhöht, es kamen etwas weniger Urlauber, aber letztlich gab es für die Unternehmen trotzdem erfolgreiche Bilanzen„.
Für den Vorsitzenden des balearischen Unternehmerverbands CAEB auf Ibiza und Formentera, José Antonio Roselló, sind Preiserhöhungen „weder etwas Gutes, noch etwas Schlechtes“. Zumal diese letztlich von verschiedenen Faktoren abhängen, unter anderem der Nachfrage und dem dadurch entstehenden Preis-Leistungsverhältnis. „Gerät Letzteres durch höhere Preise in Schieflage“, so Roselló gegenüber der Zeitung, „empfindet der Kunde das Reiseziel als teuer und wenig sympathisch“. Schlussendlich müsse jedes Unternehmen sich fragen, welche Zielgruppe es habe und ob diese bereit sei, die höheren Preise hinzunehmen.
Die Balearen-Vorsitzende des spanischen Gremiums der Hotelmanager AEDH, Alicia Reina, brachte zusätzlich noch das Thema Mitarbeitergewinnung ins Spiel. Um heutzutage Talente anzuziehen, müssten die Unternehmen unter anderem attraktive Löhne anbieten. „Dazu kommen die allgemein gestiegenen Preise“, gab sie zu bedenken. Auch Reina will beobachtet haben, dass der durchschnittliche Ibiza-Urlauber „immer weniger sensibler auf Preiserhöhungen“ reagiere. Das hänge zum einen mit seiner guten Kaufkraft zusammen, aber auch mit den gleichzeitig gestiegenen Standards in den Hotels der Insel.