Für ihre Betten erwarten die Hoteliers auf Ibiza eine nahezu identische Auslastungsquote wie im Sommer 2023. Und dies sei eine positive Nachricht, sagte die Vorsitzende der Asociación Española de Directores de Hoteles, Alicia Reina. Wie schon in der Vergangenheit würden sich die Reservierungen auf den Zeitraum Ende Juni bis Anfang September konzentrieren. Und wie wie bereits im Vorjahr entschieden sich Besucher insbesondere für Wochenendtrips nach Ibiza. Hoteliers, so Reina gegenüber der Tageszeitung Diario de Ibiza, würden auf dieses Buchungsverhalten mit einer Mindestanzahl von Übernachtungen reagieren. „Eine Nacht oder auch zwei Nächte lehnen viele Übernachtungsherbergen inzwischen ab“, so Alicia. Damit wollten sie vermeiden, dass sich ihre Häuser ausschließlich mit Diskogängern an Wochenenden füllten.
Tourismusdirektor Juan Miguel Costa mochte gegenüber der Zeitung dieser Einschätzung nur zustimmen. Im April hätten sich relativ wenige geöffnete Hotels alle Urlauber geteilt, „das ergibt naturgemäß eine gute Auslastung“. Wenn im Mai dann die Mehrheit der Übernachtungsherbergen nachziehe, „kommt es erstmal zu einem statistischen Einbruch, weil nun sehr viele Hotels vom Kuchen etwas abbekommen“, sagte Costa. Aber das sei ein völlig normales Phänomen, das seit Jahren zu beachten sei. Nur in einem Punkt scheine sich die Saison 2024 von der Saison 2023 zu unterscheiden: „Es wird kaum an der Preisschraube gedreht.“ Auf Ibiza seien die Tarife im Vergleich zur nationalen und internationalen Konkurrenz bereits überdurchschnittlich hoch, „nun muss darauf geachtet werden, ein gesundes Preis-Leistungsverhältnis zu halten“.
Ana Gordillo hingegen, der Vorsitzenden des Hotelverbands Ibiza und Formentera, bereiten die hohen Flugpreise Sorgen. Selbst vom spanischen Festland müsste man zeitweise bis zu 300 Euro für den Flug nach Ibiza berappen. Dies könnte zur Folge haben, dass Urlauber mit mittlerem Einkommen der Insel den Rücken zuwandten und sich Flugziele aussuchten, die mit niedrigeren Ticketpreisen erreichbar seien.