Zwei Jahren nach Inkrafttreten des balearenweiten Gesetzes gegen den Sauftourismus kommt nun erste Kritik von Hoteliers im West End in Sant Antoni. Diese stoßen sich der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera zufolge insbesondere an einer Unterlassungserklärung, die sie ihren Gästen bei Ankunft zur Lektüre und Unterschrift vorlegen müssen. Darin verpflichten sich die Urlauber, zumeist aus dem Vereinten Königreich angereist, unter anderem auf das Springen vom Balkon zu verzichten und keine alkoholischen Getränke aus dem Hotel auszuführen. Bei Zuwiderhandlung droht der sofortige Rausschmiss und eine Geldbuße in Höhe von 6001 Euro. Aufgrund der Pandemiemaßnahmen findet das Gesetz 1/2020 erst jetzt praktische Anwendung.
Die Vorsitzende des Hotelverbands Ibiza und Formentera (FEHIF), Ana Gordillo, bezeichnete das Dokument gegenüber der Zeitung als „ein wenig übertrieben und absurd“. Über eine Stigmatisierung der Gäste werde man nichts erreichen, vielmehr gelte es, positive Aspekte des angestrebten Qualitätstourismus’ in den Vordergrund zu stellen.
Mit dem Gesetz wurden zudem Barbetreiber im West End aufgefordert, auf Werbung à la All-inclusive für alkoholische Getränke zu verzichten. Zudem darf im Einzelhandel zwischen 21.30 Uhr und 8.00 Uhr kein Alkohol verkauft werden.
