
Nach dem dritten tödlichen Sturz eines Gastes innerhalb von drei Monaten hat das Hotel Ibiza Rocks neue Sicherheitsmaßnahmen angekündigt. Bei einem Treffen mit Sant Antonis Bürgermeister Marcos Serra, der Stadträtin für Inneres Neus Mateu und Tourismusverantwortlichem Miguel Tur erklärte die Hotelleitung ihre Bereitschaft, die Höhe der Balkone zu erhöhen, mehr Sicherheitspersonal einzusetzen und die Hinweisschilder zu verbessern. Obwohl die Balkone laut Betreiber bereits den aktuellen Vorschriften entsprechen, wurde die Erhöhung als sinnvolle Ergänzung bezeichnet.
Laut der Tageszeitung Diario de Ibiza sieht die Gemeinderegierung die Maßnahmen als korrekt an, betonte jedoch die Notwendigkeit, die Präventionsmaßnahmen deutlich auszuweiten, um künftige Unfälle zu vermeiden.
Das Hotel betont, bereits über umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen zu verfügen: ein 24-Stunden-Sicherheitsdienst, über 200 Kameras, ein Pflegedienst, ein Notfallplan, das Protokoll „Ángela“, ein interner Kundendienst sowie spezielle Kontrollmechanismen bei Events. Zudem gebe es Hinweisschilder in Zimmern und Gemeinschaftsbereichen sowie eine Regelung für den Ausschluss von Gästen bei unangemessenem Verhalten.
Kritik kommt vom Sprecher der sozialistischen Partei PSOE, Antonio Lorenzo, der den gesamten Hotelbetrieb in Frage stellt: „Das Modell von Ibiza Rocks passt nicht in ein Dorf“, so Lorenzo. Die Todesfälle seien nur ein Symptom. Viel gravierender seien Alkoholexzesse, offener Drogenkonsum und eine zunehmende Vermüllung in der Umgebung.
„Was dort hinter verschlossenen Türen passiert, wirkt sich auf das ganze Viertel aus“, so Lorenzo. Auch andere Clubs wie das nahegelegene O Beach förderten einen Lebensstil, der für Touristen wie Anwohner ungesund sei. Er fordert ein Ende dieses Modells: „In einem Ort, wo normale Menschen leben und arbeiten, hat so etwas keinen Platz.“
Die Diskussion dürfte sich weiter zuspitzen, denn der jüngste Todesfall, der einen 19-jähriger Brite betraf, ereignete sich erst am vergangenen Montag. Zuvor waren bereits eine 19-jährige im April und ein 26-jähriger Mann im Juli ums Leben gekommen.
Anmerkung der Redaktion Die Initiative "Ask for Angela" / "Pregunta por Ángela" ist ein international verbreitetes Sicherheitsprotokoll, das Menschen in Gefahrensituationen hilft. Wer sich unwohl oder bedroht fühlt – etwa bei einem Date oder in einem Club – kann diskret um Hilfe bitten, indem er an der Bar oder beim Personal nach „Angela“ fragt. Das Personal weiß dann, dass Hilfe benötigt wird, und leitet entsprechende Schritte ein, etwa das Rufen eines Taxis oder das Entfernen der betroffenen Person aus der Situation.














