
Die Tageszeitung Diario de Ibiza berichtet über ein besonderes Filmprojekt, das diesen Freitag im Jardí de ses Eres in Sant Francesc gezeigt wird. Unter dem Titel Peluts i altres forasters a Formentera („Hippies und andere Fremde auf Formentera“) will die gleichnamige audiovisuelle Produktion der Vereinigung Trampolí Mecànic die gesellschaftlichen Beiträge jener dokumentieren, die zwischen den 1960er- und frühen 1980er-Jahren nach Formentera kamen.
Initiiert wurde das Projekt 2022 von Manolo Oya und Lorenzo Pepe, die mit Unterstützung des Consell de Formentera, der Comissió de Festes de Santa Maria und Ràdio Illa das Ziel verfolgen, einen oft übersehenen Teil der Inselsgeschichte sichtbar zu machen.
Die Doku versammelt 29 Zeitzeugenberichte von Zugezogenen und Einheimischen, darunter auch die Deutschen Doris y Wolfgang Mally, sowie Melba Levick, Deborah und Pam Spitz, Helen und Sophie Tunks sowie Maria Mayans, Julián Tur und Miquel Tur. Die Interviews beleuchten die Prägung der Insel durch Hippies, Handwerker, Künstler und Aussteiger. Auch das Leben ihrer Kinder sowie das Miteinander mit der lokalen Bevölkerung wird thematisiert.
Mit 79 Minuten Länge und einer musikalischen Untermalung mit dem Hippie-Lied Simfonia N°3 von Pau Riba ist der Film ein Gemeinschaftswerk: Alle Interviewten gelten als Mitautoren. Visuell gestaltet wurde er von Marc Sánchez (Crams), die Bild- und Tonbearbeitung übernahmen Oriol Martin und Pablo Gregorio.
Einzelne Kapitel widmen sich legendären Orten wie der Fonda Pepe oder Persönlichkeiten wie dem Künstler Antoni Tur Gabrielet und Tony des Cans, dem ersten öffentlich bekannten Homosexuellen im Dorf. Dabei steht stets der kulturelle Austausch im Mittelpunkt: die Begegnung einer traditionellen, arbeitsamen Gesellschaft mit Menschen, die ein freies, naturnahes Leben suchten.
Trotz kultureller Unterschiede betonen die Beteiligten den respektvollen Umgang, den die Formenterenser den Neuankömmlingen entgegenbrachten. Kritisch erinnert der Film auch an die Repressionen des Franco-Regimes, etwa durch die Verfolgung von Nudismus und Drogenkonsum.
Für Oya ist Peluts i altres forasters a Formentera ein Aufruf zur Reflexion: Über den Wert von Toleranz, Einfachheit, Gemeinschaftssinn und darüber, welchen Weg Formentera in Zukunft einschlagen soll.
Anmerkung der Redaktion Die Vorführung findet um 21:30 Uhr im Garten Ses Eres in Sant Francesc im Rahmen des Festivals von Santa Maria 2025 statt.













