
Auch die Ärzteschaft Ibizas beteiligt sich am heutigen Freitag am landesweiten Streik, um gegen den neuen Entwurf des sogenannten „Estatuto Marco“ zu protestieren. Laut der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera sehen die Berufsverbände darin eine Reform, die die Anerkennung und Rechte der Ärzte nicht ausreichend berücksichtigt.
Der Ärzteverband der Balearen (Comib) und die Gewerkschaft Simebal rufen die Bevölkerung dazu auf, Krankenhäuser und Gesundheitszentren nur im Notfall aufzusuchen. Gleichzeitig appellieren sie an die Solidarität mit einem Berufsstand, „der während der Pandemie an vorderster Front stand“.
Der Streik sei laut Comib nicht nur ein Protest, sondern ein Appell an die Politik, endlich auf jene zu hören, die das Gesundheitssystem mit Verantwortung, Berufung und Engagement tragen.
Miguel Lázaro, Vorsitzender der Ärztekonföderation CESM und von Simebal, rechnet mit einer „massiven Beteiligung“ auf den Balearen. In Ibiza ist für Freitag um 12 Uhr eine Kundgebung am Krankenhaus Can Misses geplant, ebenso in Palma und Maó.
Hintergrund ist ein Entwurf des Gesundheitsministeriums, der unter anderem 45-Stunden-Wochen und einen zweitägigen Wochenrhythmus mit 72 Stunden Ruhezeit vorsieht – was viele Ärzte als unvereinbar mit einer gesunden Arbeitsweise empfinden.
Simebal fordert in einem offiziellen Schreiben die Anerkennung der besonderen Berufsrealität der Ärztinnen und Ärzte, inklusive angemessener Vergütung, flexibler Arbeitszeitmodelle und eines eigenen Tarifverhandlungsrahmens.
„Wir haben alles versucht, um eine Einigung zu erzielen“, so das Fazit der Ärztevertretung. Doch bisher sei keine ernsthafte Reaktion erfolgt. „Der 13. Juni muss ein deutliches Signal setzen: Wir stehen geschlossen für unsere Rechte ein.“