Über einen inzwischen auf Ibiza nicht mehr ganz unüblichen Fall von Hausbesetzung berichtete am Sonntag die Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera. Demnach hatte sich vor rund zwei Wochen im Wohnblock Ses Feixes im vornehmen Marina Botafoch-Viertel (Eivissa) auf unzulässige Weise eine Familie niedergelassen. Alle Versuche, die mutmaßlichen Mitglieder eines Zigeunerclans wieder loszuwerden, seien bislang fehlgeschlagen, klagten die Bewohner des Gebäudes gegenüber der Zeitung. Die spanische Großfamilie hätte nicht nur die Wohnung im fünften Stock besetzt, sie würde darüber hinaus regelmäßig Drohungen gegen die Hausbewohner aussprechen und die gemeinschaftlichen Bereiche beschädigen.
Gegenüber der Zeitung sagten die Bewohner weiter, dass der Eigentümer der besetzten Wohnung in Castellón (Valencia) lebe und bereits einen Anwalt in der Sache eingeschaltet habe. Eine Anzeige gegen die Hausbesetzer sei ebenfalls bereits erstattet worden. „Wir haben ihm empfohlen, die Angelegenheit von einer spezialisierten Räumungsfirma erledigen zu lassen“, sagte der Vorsitzende der Hausgemeinschaft, „doch diesen Vorschlag lehnte er ab“. Nun befürchten die Anwohner, dass sich das Problem über einen längeren Zeitraum hinziehen werde, da die Mühlen der spanischen Justiz in derartigen Fällen sehr langsam mahlten.
Eine gütliche, wenn auch kostspielige Beilegung des Konflikts scheiterte nach Angaben der Bewohner an den Forderungen der Gitano-Familie. „Wir hatten ihn angeboten, Geld zu bezahlen, sollten sie das Gebäude umgehend verlassen“, so der Vorsitzende der Hausgemeinschaft. Auf die dann geforderte Summe von 15.000 Euro hätten sie sich dann aber doch nicht einlassen wollen. „Das ist eine Besetzer-Mafia, das sind Profis.“