Über Parteigrenzen ungewöhnlich einig hat sich ein halbes Dutzend ehemaliger Bürgermeister von Ibizas Inselhauptstadt Eivissa am Montag mit dem derzeitigen Amtsinhaber Rafa Triguero (Volkspartei PP) gezeigt. Grund des halb offiziellen, halb informellen Treffens war nach Darstellung der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera das 25. Jubiläumsjahr der Ausrufung zum Unesco-Welterbe. Dieser Erfolg, so Triguero, wäre seinerzeit ohne eine parteiübergreifende Zusammenarbeit nicht möglich gewesen. Eivissa plant zu diesem Anlass in diesem Sommer eine große Feier.
Im Herbst, so die Zeitung, sollen sich Triguero und seine Amtsvorgänger ein weiteres Mal zusammen an den Tisch setzen. Und dann soll ein Thema die Tagesordnung bestimmen: der Mangel an bezahlbaren Wohnraum in der Stadt – und der gesamten Insel. In Anbetracht der Bedeutung, die die Wohnungsmisere für die gesellschaftliche Struktur der Insel hat, will Triguero „gemeinsame Sache“ mit dem eigentlichen politischen Gegner machen. Oder, wie die Zeitung es ausdrückt, mit einem „Weisenrat“ konkrete Lösungsansätze finden.
Deutliche Worte zu dem drängenden Thema fand am Montag vor allem der Sozialdemokrat Xico Tarrés. „Es muss Grenzen geben, und man muss sich darüber Gedanken machen, wo diese Grenzen sind“, sagte der zweimalige Bürgermeister (1999-2007). Mit einer ständig steigenden Zahl an Wohnungen sei es nicht getan, denn dadurch gerate man schnell in einen Teufelskreis. „Für die neuen Mitbürger müssen auch Dienstleistungen und Infrastruktur ausgebaut werden“, so Tarrés, „und das geht nur mit noch mehr Menschen, die wiederum auch Wohnraum benötigen“. Die Politik sei nun aufgefordert, „mutig zu handeln“, sagte Tarrés, ohne konkret zu werden.