
Die Gewerkschaft UGT hat der Post auf Ibiza und Formentera eine „mangelhafte Unternehmensleitung“ vorgeworfen. Zu diesem Schluss seien die Arbeitnehmervertreter nach einer Analyse der Bereiche Logistik und Verteilerzentrum gekommen, meldete die Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera. Ein grundlegendes Problem sei der chronische Personalmangel in fast allen Filialen. Der Gewerkschaft zufolge seien etwa 40 Prozent der Planstellen nicht besetzt. Den Grund hierfür lieferte UGT gleich mit: befristete Arbeitsverträge. „Solange die Post keine Langzeitarbeitsverträge anbietet, werden sich potenzielle Bewerber gar nicht erst mit dem Gedanken tragen, anderswo aufzuhören“, hieß es in einer schriftlichen Mitteilung an die Presse.
Kritik hatten die Gewerkschaftsvertreter auch für konkrete Unternehmensentscheidungen übrig. Etwa dafür, dass die Filialen in Sant Jordi, Sant Antoni und Formentera im August nachmittags geschlossen blieben. Die UGT quittierte solche Maßnahmen mit Unverständnis, insbesondere mit Blick auf den Besucheransturm zu dieser Jahreszeit. Dazu komme, dass Urlaubsausfälle nicht ausgeglichen würden und auf das verbleibende Personal eine Mehrbelastung zukomme.
In den Verteilerzentren beklagten die Gewerkschaftsvertreter vor allem den Zustelldienst von Paketsendungen. „In den Filialen stapeln sich jeden Tag zwischen 2000 und 3000 Pakete, die nur sehr schleppend, wenn überhaupt, ausgeliefert werden.“ Nachdem die UGT bereits in der Vergangenheit auf diese Missstände aufmerksam gemacht hatte, entsandte die Post vor Kurzem eine Kontrolldelegation aus Madrid nach Ibiza. „Ibiza und Menorca sind die zwei Zustellungsgebiete, die spanienweit die höchste Paketquote pro Kopf haben. Die Leute auf den Inseln kaufen sehr viel im Internet ein“, so die Gewerkschaft.