Angesichts eines schleppend verlaufenen Saisonstarts hat sich unter den Geschäftstreibenden in Ibizas Partyhochburg Sant Antoni erste Ernüchterung breit gemacht. Der zurückliegende April, so Marisa de Lamo vom Souvenirladen Miramar gegenüber der Lokalzeitung Periódico de Ibiza y Formentera, sei noch vielversprechend verlaufen. „Mai und Juni allerdings ließen zu wünschen übrig.“
Dabei waren Touristiker und Branchenexperten im Vorfeld des Sommers 2024 von neuen Rekordzahlen ausgegangen. Nach zwei überdurchschnittlich guten Jahren scheint diesem Trend jedoch die Luft auszugehen. Für die Taxifahrerin Marisa nicht ganz unverständlich. „Wir hatten zuletzt zwei ausgezeichnete Sommer“, sagte sie gegenüber dem Blatt, „jetzt holt uns wieder die Normalität ein“.
Wie Marisa wartet in diesem Moment auch ihr Kollege Gonzalo im Hafen von Sant Antoni auf Kundschaft. Die laufende Saison sei vergleichbar mit dem Sommer 2019, ganz anders als das Vorjahr. Weil das Gros der Urlauber, die sich für Sant Antoni entscheiden, die Nacht zum Tag mache, sei er in den Vormittagsstunden zumeist arbeitslos. Die Hoffnung habe er aber noch nicht aufgegeben, es sei schließlich erst Anfang Juli.
Beim Blick in die Kasse verzieht Marisa de Lomo das Gesicht. „Im Vergleich zum Vorjahr haben wir Umsatzeinbußen von etwa 20 Prozent“, sagte sie der Zeitung. Sie vermute, dass die gestiegenen Preise nicht ganz unschuldig seien am Ausbleiben der Urlauber.
Diesen Gedanken hegt auch Mickey Garino, der im Restaurant La Cantina Portmany schon so einige Sommer verbrachte. „Die Leute sagen, sie können sich das nicht mehr leisten“, so Garino. Vor ein paar Jahren hätten sie sich noch sieben bis zehn Tage Urlaub auf Ibiza gönnen können, „jetzt sind nur noch drei Tage drin“.
