Die Gemeinde Sant Josep schaute in den zurückliegenden Sommermonaten den Verleihern von Strandliegen und Sonnenschirmen offenbar genau auf die Finger: Nach Kontrollen habe man insgesamt 48 Bußgeldverfahren eingeleitet, sagte am Montag die verantwortliche Gemeinderätin Felicia Bocú gegenüber der Tageszeitung Diario de Ibiza. Davon gingen 24 auf die Vorgängerregierung im Rathaus zurück. Die Kontrolleure der Kommune hätten bei den Konzessionären insbesondere ein Zuviel an Leihobjekten, das Überschreiten der zugelassenen Gesamtfläche und ästhetische Mängel an Liegen und Schirmen beanstandet, sagte Bocú.
Im Zusammenhang mit den Strandliegen kam es während der Ratssitzung zwischen dem Gemeinderat Josep Guasch (Sozialdemokraten, PSOE) und Bucó (Volkspartei, PP) zu einem teils hitzigen Wortgefecht. Guasch warf der Gemeinde vor, die Zahl der Liegen am Migjorn-Strand von 340 auf 410 erhöht zu haben. Dies habe zu einer Massifizierung an jenem Strand geführt, argumentierte er. Die Gemeinderätin widersprach dieser Ansicht und verwies auf die maximal erlaubte Liegezahl, die das spanische Küstenamt für den Zeitraum 2022-2025 festlegte: 490.
Des Weiteren kritisierte Guasch das Fehlen eines gültigen Konzessionsvertrags mit dem Betreiber des Salzwerkes Salinera Española. Dieses betreibt über die Tochterfirma Ibifor das Verleihgeschäft an den Stränden es Cavallet und Migjorn. Ein entsprechender Vertrag, so Guasch, sei erst Anfang Oktober unterzeichnet worden. In diesem Fall machte Bocú Guasch und dessen Partei verantwortlich, die die Geschicke der Gemeinde bis zu den Kommunalwahlen am 28. Mai leiteten. „Sie haben uns keinerlei Vertrag beziehungsweise unterschriftsreifes Dokument hinterlassen“, so Bocú in ihrer Antwort.