Am frühen Sonntagmorgen ist es wieder soweit: Auf Ibiza und im Rest Spaniens geht die Sommerzeit zu Ende. Für die meisten heißt das schlicht, dass sie am Samstag ins Bett steigen und eine Stunde länger schlafen können. Konkret werden die Uhren um 2 Uhr auf zwei Uhr zurückgestellt. Mit den regelmäßigen Umstellungen im Frühjahr und Herbst soll nach dem Willen der Politik Energie gespart werden, so die Tageszeitung Diario de Ibiza.
Nach dem Willen der Bürger gäbe es die Zeitumstellung längst nicht mehr. In einer europaweiten Umfrage im Auftrag der EU sprachen sich 2018 satte 84 Prozent der Beteiligten für ein Aus der Zeitumstellungen aus. Hätten sie die Wahl, würden sie mit großer Mehrheit bei der Sommerzeit bleiben. Der damalige Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker kündigte daraufhin an, den Bürgerwille zu berücksichtigen und die Abschaffung der ungeliebten Winterzeit einzuleiten.
In einem ersten Schritt erforderte dies die Zustimmung des EU-Parlaments. Im März 2019 stimmten tatsächlich 410 Abgeordnete für das Aus der Zeitumstellung, 192 votierten dagegen. Demnach sollten 2021 letztmals die Uhren zwingend umgestellt werden. Im Anschluss sollte es jedem Mitgliedsland selbst überlassen sein, die Uhren zweimal jährlich weiterhin umzustellen oder nicht. Seither ist allerdings nicht mehr viel passiert. Viele Regierungen befürchten ein zeitliches Chaos innerhalb der EU, sollte wirklich jeder machen, wie es ihm beliebt.