Von einer Massifizierung im Tourismus kann auf Ibiza keine Rede sein. Diese Auffassung vertrat am Mittwoch der Geschäftsführer des hiesigen Hotelverbands FEHIF, Manuel Sendino. Manche Bereiche Ibizas litten zwar zeitweise an einer gewissen Überfüllung, allerdings „haben sich die Menschen hier auf dieses Problem eingestellt“, sagte Sendino gegenüber der Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera. Damit reagierte der FEHIF auf Aussagen seiner Kollegen auf Mallorca. Dort attestierte dessen Vorsitzende María Frontera der Branche, an einem „kritischen Punkt angekommen“ zu sein.
Frontera hatte tags zuvor die balearische Regierungschefin Marga Prohens (Volkspartei) in ungewöhnlicher Offenheit aufgefordert, „Maßnahmen gegen die Massifizierung“ zu ergreifen. Nach Ansicht der Branchenvertreter sei das „gesunde Gleichgewicht zwischen Inselbewohnern und Urlaubern“ verloren gegangen. Diese Problematik sei seit Längerem zu beobachten. Prohens stimmte der Position der Hoteliers zu und brachte weitreichende Probleme der Insel mit dem Tourismus direkt in Verbindung, etwa die akute Wohnungsnot und dauerhaft überfüllte Straßen.
Auf Ibiza verstehe man durchaus den Ernst der Lage, sagte FEHIF-Geschäftsführer Sendino. „Wenn es notwendig ist, diesen Weg zu beschreiten, um die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, dann soll es so sein.“ Allerdings halte er die Aussage seiner Kollegin auf Mallorca für überzogen. Die Politik mache bereits ihre Hausaufgaben, etwa in Form der konsequenten Bekämpfung illegaler Ferienvermietungen, sagte Sendino.