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Flugverkehr

Flughafen-Direktorin lobt Verbindungen nach Deutschland und klagt über Piratentaxis. Ein Interview

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Marta Torres in ihrem Büro. Quelle: Periódico de Ibiza y Formentera

Marta Torres Puyales (Madrid, 1974) ist seit 2018 Direktorin des Flughafens Ibiza, der zu den anspruchsvollsten Spaniens zählt, besonders im Sommer, wenn der Zustrom an Reisenden die Kapazitäten auf die Probe stellt. Wie die Tageszeitung Periódico de Ibiza y Formentera informiert, beträgt die Kapazität dort täglich bis zu 50.000 Personen, und es wird viel Personal beschäftigt. Torres betont die enorme logistische und operative Arbeit, die erforderlich ist, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

Warum hat es so lange gedauert, dieses Interview zu realisieren?

„Die Tourismussaison beansprucht uns stark, da sie mittlerweile fast bis Oktober reicht. Nach der Saison müssen wir Arbeiten an den Einrichtungen vornehmen, wie das Schließen bestimmter Bereiche oder operative Anpassungen. Im November haben wir dann endlich die Zeit, den Sommer zu bewerten und über die Winterprognosen zu sprechen.“

Wie hat der Flughafen Ibiza den November abgeschlossen?

„Die Wintersaison zeigt eine gute Auslastung und globales Wachstum. Zwar habe ich noch keine konkreten Zahlen, aber wir werden im Vergleich zum Vorjahr positiv abschließen. Die nationale Konnektivität, etwa mit Málaga, Sevilla oder Bilbao, ist stabil. Außerdem gewinnen wir international an Verbindungen mit Ländern wie Großbritannien, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden.“

Hat sich der Passagierverkehr außerhalb der Saison konsolidiert?

„Ja, das liegt an zwei Faktoren: der steigenden Zahl von Residenten, die Reisen aus beruflichen oder medizinischen Gründen unternehmen, und dem wachsenden internationalen Verkehr. Besonders der deutsche Markt hat dieses Jahr stark zugelegt, mit neuen Verbindungen nach Frankfurt und München.“

Welche Rolle spielt der deutsche Markt im Vergleich zu anderen Ländern?

„In Bezug auf das Passagieraufkommen nicht die größte, das Vereinigte Königreich und die Niederlande führen hier. Aber was neue Strecken betrifft, liegt der deutscha Markt vorn. Wir haben in diesem Winter Verbindungen nach Frankfurt, München und Düsseldorf hinzugewonnen.“

Können Sie das Problem der Piratentaxis am Flughafen lösen?

„Leider nein. Der Flughafen kann lediglich über legale Transportmöglichkeiten informieren und Institutionen bei ihrer Arbeit unterstützen. Wir haben Hinweise, Videos und Durchsagen implementiert, um die Passagiere zu sensibilisieren. Die Durchsetzung von Sanktionen liegt jedoch bei den Behörden. Es ist frustrierend, da diese Taxis unsere Arbeit beeinträchtigen und die Insel schlecht dastehen lassen.“

Wie geht das Flughafenpersonal mit Piratentaxis um?

„Unsere Mitarbeiter melden verdächtige Aktivitäten sofort an die Guardia Civil oder die lokale Polizei. Durch Absprachen mit den zuständigen Institutionen haben wir Maßnahmen wie Kameras eingeführt, die helfen, wiederholt auffällige Fahrzeuge zu identifizieren. Leider können wir selbst keine Sanktionen verhängen.“

Welche baulichen Projekte stehen an?

„Wir modernisieren die Infrastruktur kontinuierlich. Eine neue VIP-Lounge wird bis Sommer 2025 fertiggestellt. Außerdem haben wir Änderungen bei der Passkontrolle, um neuen EU-Vorschriften zu entsprechen. Ein weiteres Projekt ist der Ausbau eines zweiten Zufahrtsweges, um den Verkehr zu entlasten. Zudem erneuern wir die Straßenbeläge auf dem Flughafengelände und modernisieren den Parkplatz für Mitarbeiter und Betreiber von Privatjets.“

Ist eine Erweiterung des Flughafens geplant?

„Nein. Der Flughafen liegt zwischen dem Naturpark Ses Salines und bestehender Bebauung. Es gibt weder die Nachfrage noch die Notwendigkeit für eine Erweiterung. Stattdessen optimieren wir die bestehenden Kapazitäten. Innerhalb des bestehenden Terminals analysieren wir, wie wir Abläufe und Flächen effizienter gestalten können.“

Hat der neue Zufahrtsweg den Verkehr entlastet?

„Der neue Zugang erleichtert den Verkehr aus Richtung Sant Josep, da er den stark frequentierten Ponderosa-Kreisverkeht umgeht. Allerdings kommen die meisten Fahrzeuge aus Richtung Ibiza-Stadt, sodass das Problem dort bestehen bleibt. Parallel arbeiten wir an einem zweiten Ausfahrtsweg, der direkt von der Straße mit dem Kontrollturm auf die Hauptstraße nach Ibiza führt.“

Gibt es Pläne, die Zusammenarbeit mit Institutionen zu verbessern?

„Wir stehen in engem Austausch mit den zuständigen Behörden, um nachhaltige Lösungen für den Verkehr zu finden. Der Flughafen kann jedoch keine Änderungen an externen Straßen vornehmen, da diese nicht in unserer Zuständigkeit liegen.“

Was wurde im Terminalbereich zuletzt modernisiert?

„In den letzten beiden Wintern haben wir die Gepäckscanner erneuert, um europäische Vorschriften zu erfüllen. Das betraf sowohl die Geräte selbst als auch das gesamte Transportsystem im Inneren des Flughafens. Zudem bereiten wir uns auf neue Grenzkontrollverfahren für Länder außerhalb des Schengen-Raums vor, die ab 2025 in Kraft treten sollen.“

Welche Investitionen sind für den Winter geplant?

„Insgesamt investieren wir etwa drei Millionen Euro in verschiedene Projekte. Dazu gehören die neue VIP-Lounge, die Modernisierung der Straßen und Parkplätze sowie Anpassungen im Terminalbereich. Die Maßnahmen sollen bis zur Sommersaison 2025 abgeschlossen sein.“

Wie hat sich der Privatjet-Verkehr entwickelt?

„In diesem Jahr waren die Bewegungen im Bereich der Privatjets leicht rückläufig im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch bleibt dieser Bereich ein wichtiger Bestandteil unseres Flughafens.“

Fazit

Marta Torres hebt die zentrale Rolle des Flughafens für den Tourismus und die Wirtschaft Ibizas hervor. Sie betont die Bedeutung von Kooperationen mit Institutionen zur Lösung von Problemen wie Piratentaxis oder Verkehrsstaus. „Unser Ziel ist es, den Passagieren einen reibungslosen Ablauf und die bestmögliche Erfahrung zu bieten.“

 

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