Ein Flug von Ibiza nach Madrid entwickelte sich am vergangenen Mittwoch, den 11. Dezember, zu einem regelrechten Albtraum für die Passagiere. Flug IB1696, der für 13:30 Uhr vorgesehen war, startete mit einer Verspätung von fast sechs Stunden.
Bereits vor dem Start sei die Situation angespannt gewesen, berichtet der Periódico de Ibiza y Formentera. Laut Berichten von Passagieren, die mit der Tageszeitung Kontakt aufnahmen, mussten die Reisenden mehr als 40 Minuten ohne Klimaanlage im Flugzeug warten. Der Pilot informierte das Bordpersonal, dass das Team für den sogenannten Push-Back (das Rückstoßen des Flugzeugs vom Gate) nicht erschienen sei und auf Ersatzpersonal gewartet werde. Die drückende Hitze und die Verzögerung sorgten unter den Reisenden für wachsende Unruhe.
Als das Flugzeug schließlich zur Startbahn rollte, erklärte ein Passagier, dass er aussteigen wolle. Der Pilot informierte daraufhin, dass das Flugzeug zurück zum Gate gebracht werden müsse, was die Stimmung an Bord weiter verschlechterte. Laut Augenzeugen bewegte sich der nervöse Passagier zur Flugzeugtür. In der Zwischenzeit wurde eine Treppe bereitgestellt, um den Mann aussteigen zu lassen.
In einem Moment der Verwirrung drückte der Passagier jedoch offenbar versehentlich den Knopf für die Notrutsche, wodurch diese aktiviert wurde. Die Notrutsche entfaltete sich vollständig, und die Situation eskalierte weiter. Die Guardia Civil wurde hinzugezogen und nahm den Mann, der offensichtlich unter starker Panik- und Angstzuständen litt, in Gewahrsam.
Durch die Aktivierung der Notrutsche musste das Flugzeug evakuiert werden. Der Flug konnte erst um 19:00 Uhr abheben. Viele Passagiere, die Anschlussflüge geplant hatten, konnten diese nicht erreichen.
Eine ausländische Reisende, die von Madrid nach Zürich fliegen wollte, berichtete, dass sie ihren Anschlussflug um 16:00 Uhr verpasste und erst am 12. Dezember um 08:15 Uhr einen Ersatzflug nehmen konnte. Die Nacht musste sie in einem „sehr unhygienischen Zwei-Sterne-Hotel“ verbringen. „Es war eine der schlimmsten Erfahrungen meines Lebens. Mehr als 30 Stunden Reisezeit für eine Strecke, die normalerweise wenige Stunden dauert“, klagte sie.
Eine weitere Zeugin beschrieb die Situation als surreal und betonte: „Das war wie im Sommer, aber noch schlimmer.“