Auf Ibizas Nachbarinsel Formentera wächst die Besorgnis der Anwohner über eine Zunahme von Einbrüchen und Vandalismus. Betroffen sei insbesondere das Gebiet zwischen Es Ram und S’Estufador, so die Tageszeitung Diario de Ibiza in ihrer Montagsausgabe. Etliche Bewohner bringen diese Vorfälle mit der Ankunft von irregulären Migranten in Verbindung, die in Booten von Algerien aus übersetzen.
Eine Anwohnerin, die anonym bleiben wollte, sprach gegenüber der Zeitung von wiederholten Einbrüchen in ihr Haus. „Ich verstehe sehr gut, dass sie auf der Suche nach einer besseren Zukunft kommen. Ich selbst bin vor Jahren ausgewandert. Aber das Verhalten einiger finde ich nicht in Ordnung“, sagte sie. Sie spiele nun mit dem Gedanken, Gitter und eine Alarmanlage zu installieren.
Die meisten irregulären Migranten, die Formentera in sogenannten pateras erreichen, werden von den staatlichen Sicherheitskräften zumeist an einer der wenigen Landstraßen der Insel aufgegriffen. Trotzdem fühlen sich viele Fincabewohner von der Guardia Civil und der örtlichen Polizei im Stich gelassen. Auf Hilferufe, so deren Klagen, würde unzureichend reagiert werden. „Ich bat sie nachzusehen, wer in meinem Haus war, aber sie ignorierten mich völlig und antworteten nicht einmal“, so eine betroffene Anwohnerin gegenüber dem Blatt.
Ein weiteres Problem stellt das stellenweise mangelhafte Mobilfunknetz der Insel dar. In etlichen Bereichen ist der schnelle Notruf aus technischen Gründen schlicht unmöglich. „Es ist schwer zu glauben, dass wir im 21. Jahrhundert bei einem Vorfall zu Hause nicht sofort Hilfe rufen können“, klagte ein andere Bewohner.
Formentera ist zwar die kleinste bewohnte Insel der Balearen, gilt aber seit Jahren aufgrund ihrer südlichen Lage als primäres Einfallstor von Migrantenbooten. Nach Angaben des Präsidenten des Inselrats von Formentera, Llorenç Córdoba, zählten die Sicherheitsbehörden zwischen Januar und Juli etwa 1.500 irreguläre Migranten in 95 Booten. Im gesamten Vorjahr, zog Córdoba den Vergleich, seien 489 Migranten gezählt worden, die in 30 pateras die Insel erreicht hätten.