Die spanische Naturschutzorganisation SEO/BirdLife hat in einem aktuellen Bericht 138 degradierte Naturräume in ganz Spanien identifiziert, die ein hohes Potenzial für ökologische Rehabilitation aufweisen. Der Bericht „Áreas degradadas con posibilidades de rehabilitación en España“ wurde am Mittwoch veröffentlicht und basiert auf einer umfangreichen Befragung von Experten und Mitarbeitern. Auf den Balearen informierte zunächst die Tageszeitung Diario de Ibiza über die Studie.
Besondere Aufmerksamkeit erhielten darin die Feuchtgebiete von ses Feixes auf Ibiza. Die beiden Feuchtgebiete es Pratet und Talamanca, die sich über eine Fläche von etwa 65 Hektar erstrecken, wurden als prioritäre Zonen für Rehabilitationsmaßnahmen eingestuft. Sie befänden sich in gemischtem öffentlichen und privaten Besitz, was die Umsetzung von Schutzmaßnahmen komplexer gestalten könnte, zitierte das Blatt aus dem Bericht.
SEO/BirdLife ordnete ses Feixes in die Kategorie „mittlere Priorität“ ein, was die dritte Stufe nach „sehr hoher“ und „hoher“ Priorität darstellt. Diese Einstufung unterstreicht die ökologische Bedeutung des Gebiets, weist aber auch auf die Herausforderungen bei der Umsetzung von Schutzmaßnahmen hin.
Landesweit wurde dem Mar Menor, einer Lagune an der Küste der Region Murcia, die höchste Priorität eingeräumt. Experten sehen hier den dringendsten Handlungsbedarf aufgrund der fortschreitenden Umweltschäden.
Die Studie zeigt deutliche regionale Unterschiede auf: Während in Andalusien, auf den Kanarischen Inseln, in der Autonomen Gemeinschaft Madrid und in Galizien jeweils mehr als zehn schutzbedürftige Gebiete identifiziert wurden, fanden sich in La Rioja, Asturien und Kastilien-La Mancha jeweils weniger als fünf. In den autonomen Städten Ceuta und Melilla wurden keine Gebiete ausgewählt.
Der Bericht von SEO/BirdLife dient als wichtige Grundlage für künftige Naturschutzmaßnahmen in Spanien. Er unterstreicht die Notwendigkeit gezielter Rehabilitationsmaßnahmen in ökologisch wertvollen, aber gefährdeten Gebieten und fordert indirekt mehr Engagement von Politik und Gesellschaft für den Erhalt der biologischen Vielfalt.