Ihr kompromissloser Kampf gegen die illegale Ferienvermietung hat jetzt die Landesregierung selbst eingeholt: Die balearische Ministerpräsidentin Marga Prohens (Volkspartei PP) stimmte am Mittwoch der sofortigen Entlassung ihres Generaldirektors für Transparenz, Jaume Porcell, zu. Dieser, so die Tageszeitung Diario de Ibiza, hatte vor Amtsantritt im September 2023 schriftlich angegeben, dass sein Landhaus auf Mallorca über alle notwendigen Genehmigungen zur Vermietung an Urlaubsgäste verfüge. Vor wenigen Tagen war jedoch bekanntgeworden, dass Porcell erst Monate später, im Dezember vergangenen Jahres, einen Antrag zur Nutzungsänderung stellte. Und diesem, so die Zeitung, sei bis heute nicht stattgegeben worden. Erst mit der entsprechenden Genehmigung könnte Porcell beim Inselrat eine Erlaubnis zur Ferienvermietung erhalten.
Ein Sprecher der Landesregierung sagte am Mittwoch, das Amt, das der Generaldirektor für Transparenz bekleidete, sei „nicht länger kompatibel“ mit seiner Person gewesen. Daran ändere auch die Tatsache nichts, dass die Finca bislang nicht vermietet worden sei. „Bei einer Kontrolle konnten wir uns davon überzeugen, dass das Haus nicht zur Ferienvermietung genutzt wurde“, sagte der für Tourismus zuständige Dezernent im Inselrat, Marcial Rodríguez. Allerdings sei bei der Begutachtung des eingereichten Antrags zur Nutzungsänderung festgestellt worden, dass nicht alle erforderlichen Voraussetzungen erfüllt würden. Gegen den geschassten Porcell, so die Zeitung, sei daher ein Bußgeldverfahren eingeleitet worden.