
Weiß eingedeckte Tische, eingerahmt von Salzhügeln und dem sanften Plätschern des Meeres am Ses Salines-Strand: Das weltweit bekannte Modeunternehmen Loewe wollte seinen zahlreichen geladenen Gästen, darunter viel Prominenz aus dem spanischen Showbusiness, so die Zeitschrift GQ, offenbar etwas Besonderes bieten am zurückliegenden Freitag.
Ein bisschen Modenschau vor der malerischen Kulisse der Anlegestelle für Salzfrachter, anschließend eine durchtanzte Nacht mit geladenem Dj. Das Problem: Die Location liegt im Herzen des Naturschutzgebietes Parque Natural Ses Salines. Inzwischen hat die rauschende Nacht für Loewe ein Nachspiel. Wie aus einer Meldung des Lokalzeitung Diario de Ibiza hervorgeht, hat das balearische Umweltministerium Untersuchungen eingeleitet.
Auf Anfrage der Zeitung sagte ein Sprecher des Ministeriums, Events dieser Art seien laut Satzung des Naturparks kategorisch ausgeschlossen. Loewe und der Betreiber der Salinen, das Unternehmen Salinera Española, wollten gegenüber dem Lokalblatt keine Stellungnahme abgeben.
Der Vorsitzende des Umweltschutzvereins GEN, Joan Carles Palerm, äußerte die Befürchtung, dass die nächtliche Veranstaltung „gravierende Folgen“ für mehrere Vogelarten gehabt haben könnte. Der virot beispielsweise befinde sich gerade in der Aufzuchtphase, in der Jungvögel erste Flugversuche starten.
„Durch die Lichtverschmutzung verlieren die Jungtiere oftmals die Orientierung und stürzen ab“, so Palerm. Der Umweltschützer zeigte sein Unverständnis darüber, dass eine Marke von Weltrang “offenbar keine juristischen Berater” habe, um einen derartigen Event reibungslos über die Bühne zu bringen.